Als „Schleife“ sehen es die Architekten, als „zu einer goldenen Acht verschnürten Geschenkbändel“ der Juryvorsitzende: Für ein weiteres Gebäude im Rahmen des Prestigeprojekts Stuttgart 21 in der baden-württembergischen Hauptstadt wurde am 26. Februar 2008 die Entscheidung eines Architektenwettbewerbs bekannt. Das Berliner Büro Krüger Schuberth Vandreike gewann die Konkurrenz um den Neubau der LBBW-Immobilien am Pariser Platz, in direkter Nachbarschaft zu der von Eun Young Yi (Köln/Seoul) geplanten „Bibliothek 21“.
Im Rahmen des Wettbewerbs hatte die Landesbank Baden-Württemberg LBBW für ihre Immobilienabteilung den Entwurf eines neuen Headquarters gesucht, der alle Mitarbeiter an einem Standort zusammenführen soll. Das rund 6.200 Quadratmeter große Grundstück für das neue Stammhaus liegt zwischen Moskauer, Kopenhagener und Lissaboner Straße. An dem geladenen Wettbewerb hatten insgesamt zehn Architekturbüros teilgenommen, außer den Preisträgern waren dies Braun + Schlockermann (Frankfurt/Main), ENA European Network Architects (Stuttgart), Sauerbruch Hutton (Berlin), Tobias Walliser (Stuttgart), Alllmann Sattler Wappner (München), Barkow Leibinger (Berlin), Kaufmann Theilig Partner (Ostfildern), Christoph Langhof (Berlin) und Zaha Hadid (London/Hamburg). Die elfköpfige Jury unter dem Vorsitz von Wolfgang Riehle (Reutlingen) vergab nur einen Preis.
Der auf dem „Tortenstück“ zwischen Bibliothek 21 und Pariser Platz geplante Baukörper der ersten Preisträger beschreibt eine liegende Acht, die in ihrer Höhenentwicklung variiert. An seiner höchsten Stelle wird der Bau 30 Meter hoch. Die dadurch eingeschlossenen Volumen sollen ein Atrium und einen Innenhof aufnehmen, die nur für Nutzer und Besucher des Hauses gedacht sind.
Neben den Büros der LBBW_Immobilien-Mitarbeiter sind auch Wohnungen geplant, diese liegen nach Norden zur Bibliothek 21 hin und erhalten auf ihrer Südseite Balkone zum Innenhof. Insgesamt wird das Gebäude eine Bruttogeschossfläche von 44.000 Quadratmtern aufweisen, davon 6.200 Quadratmeter Wohnfläche. Entscheidend bei der Preisvergabe sei gewesen, architektonisch höchste Qualität zu erreichen, aber auch den Blick auf die Hänge der Stadt zu erhalten“, so die Jury.
Mit den Bauarbeiten für das mit 40-45 Millionen Euro veranschlagte Projekt soll bereits im Frühjahr 2009 begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2010 geplant.
Entwürfe weiterer Teilnehmer des Wettbewerbs finden Sie in unserer Bildergalerie, die Sie über die Zoomansicht (Klick auf ein Bild) aufrufen können.
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Wagahai | 29.02.2008 15:10 UhrÜberraschender Coup
Eine überraschender Einfall mit der "8". Auch wenn mich die Frontfassade zum Pariser Platz nicht 100% überzeugt - im Vergleich zu den anderen Entwürfen in der Summe mit großem Abstand am besten gelungen. Da kann man den Berliner Architekten nur gratulieren - und danken.