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19.12.2008
Campus Nord
Berliner gewinnen Uni-Wettbewerb in Kassel
Kurz vor Weihnachten häufen sich die guten Nachrichten aus dem Bildungswesen. So wurde am 17. Dezember das Ergebnis des Realisierungswettbewerbs zur Erweiterung des Campus der Universität Kassel am Holländischen Platz bekannt gegeben. Die Jury unter Vorsitz von Manfred Hegger hatte zuvor diese Preisträger gekürt:
1. Preis: Architekten: raumzeit Architekten (Berlin); Landschaftsplanung: K1 Landschaftsarchitektur (Berlin)
2. Preis: Architekten: Architekturbüro Augustin und Frank (Berlin); Landschaftsplanung: Manfred Karsch (Berlin)
3. Preis: Architekten: Ferdinand Heide Architekten (Frankfurt); Landschaftsplanung: Topos Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung (Berlin)
4. Preis: Architekten: Gerber Architekten (Dortmund); Landschaftsplanung: Gartenlabor (Hamburg)
5. Preis: Architekten: Architektencontor Agather Scheel (Hamburg); Landschaftsplanung: Kontor Freiraumplanung Möller Tradowsky (Hamburg)
Der Campus Nord soll auf dem so genannten Gottschalk-Gelände, einem ehemals industriell genutzten Areal entstehen, das unmittelbar an den Hauptcampus der Universität am Holländischen Platz angrenzt. Ein Teil der vorhandenen denkmalgeschützten Bausubstanz wird in den neuen Campus integriert.
Die Jury würdigte das einstimmig mit dem ersten Preis ausgezeichnete Konzept des Berliner Teams raumzeit Architekten und K1 Landschaftsarchitektur als „große Chance, den Standort am Holländischen Platz zu einem einzigartigen und international wettbewerbsfähigen Campus weiterzuentwickeln.“
Die beteiligten Architektur- und Landschaftsplanungsarchitekten waren gefordert, die Bebauung des neuen Campus in eine am Standort orientierte städtebauliche Gesamtplanung einzubetten. Zudem galt es, für drei Neubauten des ersten Bauabschnitts - die Mensa-Erweiterung, das Hörsaal- und Campuszentrum und den Neubau für den Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung - architektonisch-funktional überzeugende Vorschläge vorzulegen.
Aus dem Juryprotokoll der Siegerarbeit: „Zentrale Entwurfsidee ist es, eine ‚Bildungslandschaft‘ zwischen Park und Stadt aufzuspannen. Diese wird im Wesentlichen aus einzelnen Blocktypologien gebildet, die in ihrer Anordnung spannende Stadträume aus Gassen und Plätzen formulieren. Dieser Übergang zum Ahnapark wird mittels einer transitorischen Zone und begründeten Versprüngen der Bebauung überzeugend gelöst. Diese transitorische Zone kann in der vorgeschlagenen Form sowohl die Erschließungsfunktion übernehmen als auch einen qualitätvollen Raum schaffen.
In seiner Ausprägung gewährleistet der Ahnapark eine schlüssige Verbindung zum Nordstadtpark. Unmittelbar an der Ahna prägen Rasenplateaus einen angenehmen Übergang zwischen Landschaft und Wasser.
Der Höhenunterschied wird in Form von zwei Plateaus schlüssig ausgebildet. Der zentrale Platz nördlich der Moritzstraße wird überzeugend durch die Raumkanten der Baukörper formuliert.
Die Nutzungsverteilung mit dem SciencePark im Norden, dem Wohnen im Zentrum des neuen Quartiers und dem CampusCenter im Süden wird den jeweiligen Standorterwartungen gerecht und kann dazu beitragen, dass insgesamt eine Belebung gewährleistet wird.
Das CampusCenter mit den Zugängen von drei Seiten wirkt einladend und architektonisch anspruchsvoll. Durch die Anordnung des Wohnens in Verbindung mit der Kindertagesstätte wird die bestehende Blockrückseite an der Gottschalkstraße arrondiert, so dass klare Vorder- und Rückseiten entstehen. Die Solitäre für die Naturwissenschaft bilden eine in sich geschlossene Einheit und öffnen sich zugleich mit prägnanten ‚Fenstern‘ zum Park.
Die Terrasse zur Ahna schafft einen attraktiven Aufenthaltsbereich im Freien.
Die gewählte Architektursprache greift bewusst auf die alten Fabrikgebäude zurück und interpretiert diese zeitgemäß mit ihren metallischen und gläsernen Fassaden.
Der Fachbereich ASL ist über den Neubau gut zusammengefasst und städtebaulich gelungen. Büros und Erschließungsflächen sind funktional und gut nutzbar, ebenfalls gelungen ist die Verbindung zwischen Aula und Foyer.
Insgesamt liefert die Arbeit für die Aufgabenstellung einen sehr überzeugenden Beitrag, auch weil es ihr gelingen kann, ein markantes Image für das neue Hochschulquartier zu erzeugen.“
Zu den Baunetz Architekt*innen:
augustinundfrank/winkler
Ferdinand Heide Architekt
Gerber Architekten
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