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13.12.2019

Treppe zum Spreekanal

Berliner Flussbad kommt


Prägnant in Bild und Naming sind die Projekte, die zukünftig die Stadt- und Kulturlandschaft Berlins bereichern sollen. Zudem sind „Scheune“, „Schloss“ und „Wippe“ durch hegemoniale Wunschvorstellungen, die scheinbar jede Kostenexplosion überdauern, schwer aufgeladen. Nun hat der Berliner Senat die Weichen für ein Projekt gestellt, das trotz seiner stadtmarketingtechnischen Wirksamkeit letzlich einfach Spaß verspricht. In seiner Sitzung vom 10. Dezember wurde mit dem „Umfeld Spreekanal“ ein neues Stadtumbaugebiet in der Mitte Berlins ausgewiesen und der Bau einer zum Spreekanal hinabführenden Freitreppe vor dem Humboldt Forum beschlossen. Damit wurde ein erster Teil des Vorhabens Flussbad Berlin ins Rollen gebracht.

Flussbad Berlin ist ein städtebauliches Entwicklungsprogramm zur öffentlichen Nutzung des etwa 1,9 Kilometer langen Spreekanals zwischen Monbijoubrücke und Fischerinsel. Die Idee, den Kanal in einen naturnahen Wasserlauf umzuwandeln, um das Flusswasser auf natürliche Art und Weise zu filtern und einen 835 Meter langen Abschnitt zum Schwimmen freizugeben, hatten Tim und Jan Edler von realities:united schon in den 1990er Jahren. Während viele andere Initiativen aus dieser Epoche längst an den starren Auflagen der in der Zwischenzeit zur Hauptstadt und internationalen Metropole gewordenen Stadt scheiterten, nimmt das Flussbad nun erst richtig Fahrt auf und offenbart seinen utopischen Gehalt.

Zwischen 2014 und 2019 erstellte der von realities:united mitinitiierte gemeinnützige Verein Flussbad Berlin im Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ und gemeinsam mit der Senatsverwaltung Stadtentwicklung und Wohnen eine Machbarkeitsstudie und ein Durchführungskonzept. Diese bilden nun die Grundlage für das frisch ausgewiesene Stadtumbaugebiet. Die Ufertreppe „Schlossfreiheit“ als erster Zugang zum Wasser soll am Schlossplatz, zwischen Sockel des Freiheits- und Einheitsdenkmals und Schlossbrücke, errichtet werden. Die Realisierungsmittel wurden bereits im vergangenen April 2019 zugesichert. 

Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass 2020, im Jahr der avisierten feierlichen Schlosseröffnung und des geplanten Baustarts für die Einheitswippe, auch die „Treppe“ eingeweiht wird – und neben aller Geschichte und Erinnerungskultur Menschen in bunter Badekleidung ins Wasser des Spreekanals hüpfen. (kms)


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Visualisierung Freitreppe Schlossfreiheit

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Visualisierung Schwimmbereich bei der James-Simon-Galerie

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Synchronschwimmerinnen vor der Kulisse des Bode Museums beim Flussbad Pokal 2016

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Axonometrie des Gesamtgebietes

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