In den seit über zwei Jahren ungeklärten Streit über die Genehmigungsfähigkeit des Behnisch-Entwurfs für den Neubau der Akademie der Künste am Pariser Platz ist Bewegung gekommen. Bausenator Jürgen Klemann (CDU), der sich bislang am Pariser Platz standhaft gegen moderne Architektur im allgemeinen und gegen den Baustoff Glas im besonderen gewehrt hatte und damit einen Beschluß des Abgeordnetenhauses ignorierte , ließ nun über eine Nachrichtenagentur vermelden, der Behnisch-Entwurf könne doch gebaut werden. Die Fassade sei zwar immer noch aus Glas, mußte Klemann einräumen, aber sie diene gleichsam als Vitrine, hinter der der erhaltene Altbau präsentiert werde. Genau diese Argumentation hatte Berlins Senatsbaudirektorin Barbara Jakubeit, die Klemann unterstellt ist, bereits vor Wochen in die Debatte gebracht. Der konservative und in Architekturfragen nicht versierte Parteipolitiker Klemann hat mit diesem Schritt unter Wahrung seines Gesichts endlich den Weg für qualitätvolle moderne Architektur am Pariser Platz freigemacht.