In einem Vortrag am 12. Juli 2006 stellen die jungen Berliner Architekten Ziegert Roswag Seiler ihre kürzlich fertig gestellte Schule in Bangladesch vor. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Rahmen der Reihe „Architektur in der Entwicklungsarbeit“ an der TU Berlin.
Die Schule ist in Lehmbauweise errichtet, das Obergeschoss besteht aus einer Bambuskonstruktion. Im Erdgeschoss mit massiven Lehmwänden befinden sich drei Klassenräume, die alle durch zwei runde Schlupflöcher mit einem dynamisch geformten Höhlenraum verbunden sind „mit weichen Lehmformen zum Begreifen, Anschmiegen, Zurückziehen - zur Freiarbeit und konzentrierter Einzel- oder Gruppenarbeit“ (Architekten).
Das offene Obergeschoss bietet Weitblick und Raum für Bewegung. Der Blick öffnet sich in die Baumwipfel und über den Dorfteich. Schattenspiele durch Bambusritzen zeichnen als Kontrast zu den farbigen Saristoffen der Decke graphische Muster auf den Lehmboden. Ein Freisitz, der in die Baumreihen hinausragt, erobert die Vertikale in einem Umfeld von kleinen, geduckten Lehmhäusern.
Die Schüler wurden mit ihren Lehrern in dem gesamten Bauprozess mit einbezogen, auch die Fassaden tragen die bengalischen Namensinschriften der Kinder – eine sich jährlich erweiternde Schulchronik.
Die Schule entstand in Zusammenarbeit mit der österreichischen Architektin Anna Heringer für die Organisation „Modern Education and Training Institute“ (METI).
Das Projekt wird auch im Rahmen der jährlichen Ausstellung der Berliner Architektenkammer da! ab 15. Juli 2006 zu sehen sein.
Vortrag: 12. Juli 2006 in der TU Berlin, Straße des 17. Juni 52 (Ernst-Reuter-Platz).
Ausstellung: ab 15. Juli 2006 im Stilwerk Berlin, Kantstraße 17 (Ecke Uhlandstraße)