Nachdem in jüngster Zeit bei wichtigen Berliner Bauaufgaben immer wieder Informationen vorab ihren Weg zur Presse fanden (BauNetz-Meldung vom 1. 11. 2007 zum vom BBR ausgelobten Wettbewerb zum Innenministerium), gibt man sich in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin nun betont geheimnisvoll: Die Namen der drei deutschen Architektur- bzw. Ingenieurbüros, die jeweils ein „Gutachten zur baulichen Konzeptbestimmung für das ICC und den Kongress- und Messestandort Berlin“ erstellt haben, werden nicht preisgegeben. Auch zu den Inhalten schweigt die Verwaltung in ihrer Presseerklärung vom 9. Januar 2008 – und auf Nachfrage – beredt:
„Von den Architektur- und Ingenieurbüros war darzustellen, ob und in welcher Form und zu welchen Konditionen das Raumprogramm eines zukunftsfähigen Kongresszentrums im bestehenden ICC unterzubringen ist bzw. eine Gegenüberstellung zu gleichen Voraussetzungen für einen Neubau. Alle Sanierungsvorschläge mussten sich nach der Maßgabe richten, dass der Kongressbetrieb weiter laufen kann. Jeder der Gutachter bearbeitete eine Sanierungs- und eine Neubauvariante, d.h. insgesamt liegen den Senatsverwaltungen jetzt sechs verschiedene Vorschläge zur Prüfung vor.“ Die Gutachten sollen nun geprüft und anschließend dem Senat vorgelegt werden.
Klar ist damit lediglich, dass die Senatsverwaltung jenem ungeliebten Gutachten von gmp (Berlin) eine Absage erteilt, das die Messe Berlin im Jahr 2005 in Auftrag gegeben hatte und das als Konsequenz den Neubau eines Kongresszentrums an der Stelle der Deutschlandhalle favorisiert hatte (BauNetz-Meldung vom 1.7.2005). Dieser dürfte nun vom Tisch sein – Hoffnung also für das ICC.
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Iwian | 09.01.2008 21:15 UhrDas lässt hoffen...
Wenn eine echte Auseinandersetzung mit jüngerer Baugeschichte erfolgt, die nicht den Rück- bzw. Neubau zur Folge hat, dann hört sich das schon gut an... Schade nur, dass so oft auf Ökonomie geachtet werden muss, und dass deshalb oft die Qualität der Architektur darunter zu leiden hat.