Die krasse Fehleinschätzung des Berliner Immobilienmarktes durch internationale Developer in den ersten Jahre nach dem Mauerfall hätte beinahe ein prominentes Opfer gefordert. Doch nun ist es amtlich: Das „Business-Center am Checkpoint Charlie“ an der Berliner Friedrichstraße, vormals „American Business Center“ genannt, kann vorerst weitergebaut werden. Das vom Konkurs bedrohte Projekt konnte allerdings nur gerettet werden, weil Bauunternehmen und Handwerker auf 75 Prozent ihrer ausstehenden Forderungen aus dem ersten Bauabschnitt verzichtet haben. Schuld an der Krise des Projekts sei die schleppende Entwicklung am Berliner Immobilienmarkt, sagten die Verantwortlichen des Checkpoint-Konsortiums auf einer Pressekonferenz am 9. Juli 1998. Man rechne aber mit Gesundungstendenzen, hieß es weiter.
Fertiggestellt sind im Rahmen dieses Projekts zur Zeit das Quartier 206 (Architekt: Philip Johnson) und das Quartier 201B (Wohnungen, kein Architekt bekannt). Kurz vor der Fertigstellung steht das Quartier 201A (Architekten: Lauber/Wöhr). Voerst aufgeschoben sind dagegen die Quartiere 105 (Jürgen Engel in KSP) und 200 (David Childs in SOM). Diese beiden sollen direkt an der Kreuzung Zimmerstraße/Friedrichstraße, dem eigentlichen ehemaligen Grenzübergang, entstehen. Bis auf weiteres wird hier also der von der Brandwand eines angrenzenden Altbaus prangende DDR-Schriftzug weiter die Hoffnungen der Investoren beschreiben: Man wartet auf die „Neue Zeit“.