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26.09.2014

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Vorhang über Bern

Bergpavillon von :mlzd eröffnet


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Tolle Aussichten gibt es auf dem Gurten – oder auf dem „Güsche“, wie die Berner ihren Hausberg nennen. Und ab sofort auch einen weiteren eleganten Aussichtsort dazu. Schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts kann man von dem beliebten Ausflugsziel aus beim Speisen im Gurten-Restaurant den Blick auf Bern genießen. Lange Zeit stand daneben ein immer wieder auf- und abgebautes weißes Panorama-Zelt. Dieses ist jetzt passé. Das Bieler Architekturbüro :mlzd hat auf dem Gurten einen grazilen Pavillon errichtet, in dem bis zu 500 Menschen Platz bei verschiedensten Events finden können.

Nicht zu verkennen ist der Bezug zu Mies van der Rohes Glas- und Stahlkonstruktionen. Schwarze, feingliedrige Stahlstützen tragen das durchgehend transparente Glasvolumen. Das Tragwerk für das flache Dach, dessen Rahmenwerk in einer „zierlichen Leiste“ endet, besteht „aus einem innen liegenden Kranz von schlanken, glanzvernickelten, spiegelnden Massivstahlstützen“, erläutern die Architekten.

Zusätzlich zu so viel Transparenz und Luftigkeit kragt der Pavillonbau zur einen Hälfte über den Hang aus. Die andere Hälfte ruht auf einer aufgeschütteten Terrasse. Der auskragende Teil besteht aus einer Bodenkonstruktion in Stahlbauweise, „im teilweisen Verbund mit einer schlanken Betonplatte auf einem Holorib-Blech“. Darunter befindet sich ein Technikraum.

Um den gesamten Gurten-Pavillon herum können außenliegende Sonnenschutzvorhänge ausgefahren werden, die in einem leichtem Goldton schimmern. Dieser bietet einen Kontrast zum Schwarz der Stahlträger, der ebenso bei weiteren Ausstattungsdetails fortgeführt wird: den Terrazzoböden mit einer rötlich-gelben Thunerseekies-Beimischung und den massiven Messingtüren. Ein Kunst-am-Bau-Projekt soll das Gesamtbild abrunden: In die Terrazzo-Böden ist eine Schrift aus Aluminium eingearbeitet, und die raumtrennenden Vorhänge sind mit einem Horizont-Motiv bestückt.

Im Sommer lassen sich die drei Abschnitte der nordseitigen Fassade öffnen – an lauen Sommerabenden können die Gäste den Ausblick in Richtung Bern dann ganz ohne Reflexionen in den Glasscheiben genießen. (pg)

Fotos: Alexander Jaquemet


 
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