RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Berghuette_in_den_Dolomiten_von_Demogo_8511951.html

19.02.2024

Zurück zur Meldung

Biwakieren für Schwindelfreie

Berghütte in den Dolomiten von Demogo


Meldung einblenden

Das Bergmassiv Marmarole zwischen Auronzo di Cadore und Cortina d’Ampezzo ist ein vergleichsweise unwegsames und weniger frequentiertes Wandergebiet in den Dolomiten. Schutzhütten gibt es nur am Rand der bis zu 2.932 Meter hohen, zerklüfteten Berggruppe. In ihrem Inneren stehen lediglich einige Biwakschachteln für Übernachtungen zur Verfügung. Eine von ihnen ist der Bivacco Fanton unterhalb des höchsten Gipfels Cimon del Froppa. Der kleine Bau entstand nach Plänen von Demogo studio di architettura aus Treviso. Auftraggeber war die Sektion Cadorina di Auronzo des italienischen Alpinvereins Club Alpino Italiano (CAI).

Nur 30 Quadratmeter groß, steht das Projekt 2.667 Meter über dem Meeresspiegel auf einem steilen Felsgrat. Es ersetzt das in der Nähe befindliche alte und mittlerweile verfallene Fanton-Biwakgebäude aus den 1960er Jahren. Der neue Standort ist so spektakulär wie anspruchsvoll. Das 2,5 Tonnen schwere Metallgehäuse aus Titanzink wurde per Helikopter angeliefert und mit drei Stützen auf einem schrägen, in den Fels eingelassenen Stahlrahmen verankert. Die Struktur folgt in ihrer Neigung der Topografie des Untergrunds.

Hinter dieser Konzeption stand die Idee eines Fernglases: Ein wandfüllendes Fenster an der vorderen, bergabwärts gerichteten Querseite ermöglicht einen atemberaubenden Panoramablick über die tiefer gelegene Berglandschaft. Eine Lage, die ob ihres fragilen Gleichgewichts also durchaus für Nervenkitzel sorgen könnte, denn auf Luftaufnahmen scheint das längliche, an einen Waggon erinnernde Volumen jeden Moment den steilen Abhang hinunterzurutschen. Ähnlich waghalsig hatten schon OFIS eine Biwakschachtel in den slowenischen Alpen platziert.

Das spartanische Innere besteht aus einer Treppe, zu deren Seiten regalförmig angeordnete Lagerflächen mit dünnen Matratzen Schlafraum für mehrere Übernachtende bieten. Holzoberflächen sorgen hier für eine warme, wohnliche Atmosphäre. Licht kommt nur über die Öffnungen an beiden Querseiten, der Zugang erfolgt an einer Längsseite über eine Außentreppe. Aktuell steht das Projekt auf der Shortlist des Mies van der Rohe Awards 2024. Im dazugehörigen Datenblatt werden die Baukosten mit 5.675 Euro pro Quadratmeter angegeben. (da)

Fotos: Iwan Baan


Zum Thema:

Mehr zu festverglasten Fenstern bei Baunetz Wissen


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

arcseyler | 19.02.2024 18:05 Uhr

.....

mischt sich wenigstens nicht unpassend in die dramatische Umgebung ein.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

19.02.2024

Hedonistisches DDR-Erbe

Zum geplanten Abriss des SEZ in Berlin

19.02.2024

Open Call: Baukultur im Wandel

Architekturtage 24 in Österreich

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort