Im Westen Wiens, zwischen Wienfluss und Bahngleisen, ist das neue Wohnquartier Wientalterrassen mit rund 300 geförderten Wohnungen, sozialen Einrichtungen und Büroflächen entstanden. Es umfasst 30.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche.
Entworfen wurde es unter dem Bauträger WBV-GPA Wohnbauvereinigung für Privatangestellte von Berger+Parkkinen Architekten (Wien/Helsinki) in einer ARGE mit Architekt Christoph Lechner und Partner CEHL (Wien). Der Entwurf entstand 2018 im Rahmen eines Wettbewerbs der ÖBB Immobilienmanagement GmbH und des Wohnfonds _Wien. Fertiggestellt wurde das Areal nach knapp drei Jahren Bauzeit im letzten Jahr.
Wien ist bekannt für seine besondere Rolle im sozialen Wohnungsbau. Das Wohnbauprogramm der sozialistischen Stadtregierung in den 1920er und 30er Jahren prägt die Wohnraumpolitik bis heute. Neben der Förderung des Gemeindebaus im Eigentum der Kommune spielen auch geförderte Mietwohnungen in privatwirtschaftlichem Eigentum eine wichtige Rolle – so wie im Wohnquartier Wientalterrassen. Gegenwärtig wird mindestens ein Drittel aller geförderten Wohnungen in Wien als SMART-Wohnungen konzipiert. Die kompakten Wohneinheiten werden vor allem für Alleinerziehende, Paare und junge Familien angeboten.
Im Wohnquartier Wientalterrassen im 14. Bezirk entstanden rund 197 geförderte Mietwohnungen und 99 SMART-Wohnungen. Außerdem gibt es zwei Wohngemeinschaften für Kinder und Jugendliche sowie zwei betreute Einheiten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Hinzu kommen ein Generationenzentrum, ein Tageszentrum für Personen mit Rollstuhl sowie Büroflächen.
Fünf klar gegliederte Häuser, verknüpft durch drei Verbindungselemente, bilden den Gebäuderücken Richtung Bahntrasse nördlich des Projekts. Folglich sind alle Wohnungen nach Süden, Westen und Osten ausgerichtet. Größere Glasfronten, vor allem im Erdgeschoss, erlauben trotzdem den Blick auf die Gleise. Zwei der Höfe zwischen den fünf Hauseinheiten öffnen sich nach Süden, ein kleiner nach Norden, einer ist in sich geschlossen.
Die Topografie des Geländes war maßgebend für den Entwurf. Von den höherliegenden Bahngleisen im Norden entwickelt sich das Ensemble nach Süden hinab Richtung Wiental. Auf den südlichen, niedrigeren Bauteilen befinden sich größere Terrassenflächen.
Nicht nur in der Begrünung der Außenflächen oder den 680 Fahrradstellplätzen zeigt sich die nachhaltige Ausrichtung des Projekts. Die Wärme-/Kälteversorgung der gesamten Wohnanlage funktioniert unabhängig von fossilen Brennstoffen. Die Wärmegewinnung erfolgt durch Geothermie-, einer Solarabsorb-Anlage sowie drei Wärmepumpen. Zur Senkung des CO2-Fußabdrucks wurden Sonnenkollektoren, ein Solarpanelsystem und eine Bauteilaktivierung der Geschoßdecken aus Beton integriert.
Im Jahr 2021 erhielt das Wohnquartier die Zertifizierung klimaaktiv gold des Wiener Kongresses für zukunftsfähiges Bauen des österreichischen Klimaschutzministeriums. Dieses Jahr folgten der ÖGUT.Umweltpreis in der Kategorie Klimaneutrale Stadt, der Österreichische Solarpreis in der Kategorie Solares Bauen und der Österreichische Betonpreis. Berger+Parkkinen gewannen 2021 außerdem den Österreichischen Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit.
Text: Isabel Herrle
Fotos: Wolfgang Thaler, Daniel Hawelka
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solong | 13.11.2023 13:06 Uhr... ich glaube kaum
... das es angemessen ist ... bei der ansicht von der bahnseite ... von glücklichen wien ... zusprechen