Den Namen des italienischen Modeunternehmens United Colours of Benetton verbindet man zunächst mit bunten Pullovern und schockierenden Werbekampagnen. Doch setzt das Familienunternehmen auch einen ganz anderen Fokus: Der von der Benetton Group ausgeschriebene internationale Wettbewerb „Designing in Teheran“ wurde vor kurzem entschieden. Gesucht waren Ideen für zwei acht- bis zwölfgeschossige Geschäftsgebäude an zwei verschiedenen Standorten in der iranischen Hauptstadt Teheran. Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Wettbewerb soll neben zur Modernisierung Teherans durch Fusion bestehender kultureller Strukturen in eine zeitgenössischen Umgebung beitragen – und natürlich zur Entwicklung neuer Shopping-Erlebnisse.
Die Jury unter Vorsitz der Französin Odile Decq (Direktorin der École Spéciale d’Architecture in Paris) vergab je drei Preise für jedes Projekt:
Projekt A
- 1. Preis: Grzegorz Witold Woronowicz (Warschau, Rotterdam)
- 2. Preis: Mario Cottone (Sciacca, Sizilien)
- 3. Preis: Giuseppe Iodice (Iodicearchitetti, Aversa)
Projekt B
- 1. Preis: Yana Radeva (Re:Form, Sofia)
- 2. Preis: Maarten Scheuerwater (Scheurwater van den Hoven Architecten, Rotterdam)
- 3. Preis: Nuno Rosado (Lissabon)
Der junge Grzegorz Witold Woronowicz (Jahrgang 1983) überzeugte die Jury sowohl konzeptuell als auch durch seine Kombination aus leichten Skizzen und detaillierten Renderings. Seine Arbeit ist von der dynamischen Atmosphäre alter Märkte inspiriert – Einzelhandelsflächen werden zu einem Durchgang, der als „innere Straße“ durch das Gebäude führt. Woronowicz versucht die Idee der traditionellen Passage mit moderner Architektur und zeitgemäßem Konzept zu verbinden. Für die Fassade wählt er ein ornamentales Dekor aus Aluminiumplatten, als Signal für die Tradition östlicher Kultur.