In Stralsund wurde am 15. Mai 2002 die zweite Phase eines Realisierungswettbewerbs für den Neubau des Meeresmuseums „Ozeaneum“ entschieden. Da der bisherige Standort des Deutschen Meeresmuseums (DMM) in der Stralsunder Altstadt nicht erweiterbar ist, waren europaweit Architekten eingeladen worden, Pläne für einen Neubau auf der nördlichen Hafeninsel der Hansestadt zu entwickeln. Insgesamt beteiligten sich fast 400 Büros an der ersten Phase des Verfahrens. Das Preisgericht (Vorsitz: Inken Baller, Berlin) vergab insgesamt fünf Preise und drei Ankäufe:
- Der mit 30.000 Euro dotierte erste Preis ging einstimmig an das Stuttgarter Büro Behnisch & Partner.
- 2. Preis (24.000 Euro): Thomas Krasenbrink, Aachen
- 3. Preis (18.000): Hascher, Jehle und Assoziierte, Berlin
- 4. Preis (14.000 Euro): Volkmar Nickol, Berlin
- 5. Preis (10.000 Euro): Plasma Studio, London
- Ankauf (8.000 Euro): Schuster Architekten, Düsseldorf
- Ankauf (8.000 Euro): Wilhelm und Partner, Lörrach
- Ankauf (8.000 Euro): Snøhetta, Oslo
Behnisch & Partner schlagen ein offenes Haus vor, das- ähnlich zu vom Meer umspülten Steinen - „von allen Seiten von Menschen und Licht durchströmt werden kann“, so die Architekten.
Die einzelnen amorphen Baukörper kennen keine Rückseiten, öffnen und orientieren sich aber hauptsächlich zur Meerseite hin. Eine offen gehaltene Erdgeschosszone soll allen Besuchern, gleich aus welcher Richtung der Stadt sie kommen, einen einladenden Eingangsbereich bieten.
Das Konzept von Behnisch & Partner besteche durch seine „hohe Signifikanz bei gleichzeitiger Berücksichtigung des städtebaulichen Kontextes“, erklärte die Jury. Die vier durch ihre freie und individuelle Formensprache geprägten Baukörper seien „souverän am Standort inszeniert“, heißt es weiter. Und obschon das Erscheinungsbild der Einzelbauten Assoziationen zu den Ausstellungsinhalten zulasse, bleibe es doch „angemessen abstrakt“.
Alle Arbeiten werden ab 13. Juni 2002 in Stralsund, Am Fischmarkt 13a (Kanonenschuppen), in einer Ausstellung gezeigt.