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21.11.2023
Anthroposophischer Schulanbau
Behnisch Architekten in Stuttgart
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ulknudel | 22.11.2023 15:19 Uhrliebe/r klartext
ich glaube ihnen geht es im kern viel weniger um die tatsächliche architektur als um eine persönliche diskrepanz gegenüber der anthroposophie / waldorf pädagogik. jedem tierchen sein pläsierchen...
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klartext | 22.11.2023 13:28 Uhrvon gestern
Es wäre schön gewesen, wenn eine Fachpublikation die Theorien Rudolf Steiners auch als das benannt hätten, was sie sind (jedenfalls keine gesicherten, nachprüfbare Erkenntnisse) und die Frage aufgeworfen hätte, inwieweit es sinnvoll ist, eine alte pseudowissenschaftliche Theorienwelt als Grundlage für Architektur heute heranzuziehen.
Die Bedürfnisse des Menschen in den Mittelpunkt zu stellen ist nachvollziehbar, aber tut ein unförmiger Baukörper das bloß, weil es kaum rechte Winkel im Grundriss gibt und die Fenster oben schräg sind? Assoziationen mit Venturis Ente sind da sicher nicht unberechtigt.
Gäbe es nicht andere Themen (Maßstäblichkeit für Kinder, Außenraumzugang, Lichtführung, Bewegung, Raumklima, ..., Materialeffizien, Materialehrlichkeit, CO2-Abdruck, Recyclingfähigkeit...), über die man sprechen sollte, über die man dann aber nicht schreibt weil man keine anderen Theorien neben denen von Rudolf Steiner haben darf, wenn man für die Waldorfschule baut?
Ich finde einige der gezeigten Klassenräume drückend, sie scheinen auch nicht flexibel kombinierbar oder teilbar zu sein, wie sie von Schulen heute häufig gefordert werden. Die gezeigte Frontalunterrichtsszene zeigt dann auch, dass die pädagogischen Konzepte (und weltanschaulichen Theorien) von Rudolf Steiner von gestern sind. Insofern passt der Bau gut dazu. Viele andere hier bei Baunetz vorgestellte Schulbauten machen jedenfalls einen helleren, kindergerechteren und fröhlicheren Eindruck.
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arcseyler | 21.11.2023 20:45 Uhr@2 Ehemaliger
Der Begriff der dienenden Organform trifft meiner Meinung nach recht gut die Waldorfarchitektur.
Organisch bei Behnisch geht darüber hinaus als Verschiedenheit der Farben und Formen, die sich gegenseitig antworten.
Dies kann sich steigern bis hin zum farblich differenzierten technischen Ineinandergreifen.
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Ehemaliger | 21.11.2023 18:12 UhrWaldorf und Organisch - ??
Es ist schön zu sehen, wie Herr Behnisch sozusagen wieder nach Hause kommt. Das Büro macht bewegliche Entwürfe, aber das,was man in Waldorfkreisen auch als goetheanistisch verstehen würde, ist nicht immer so deutlich die Sprache gewesen. Interssant ist, dass die Formensprache eher (wieder) das Behütende der Waldorfschulen (in hoher Qualität) transportiert - stärker als das der expressive Saalbau nebenan aus den 70er Jahren (nicht von Behnisch) tut. Im Text kommt das Wort "Organisch" vor - dies sollte von einer Fachpublikation doch differenziert werden: Die platte Zuweisung von "organisch" auf Waldorfschul-Architektur ist jenseits der fachlichen Begriffsdefinition und insofern hier fehl am Platz.
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arcseyler | 21.11.2023 17:47 Uhr.......
na also, da haben sie sich endlich gefunden, der Behnisch und die Waldorfschulen. Und damit endlich mal eine helle Waldorfschule.
Eigentlich war Behnisch schon immer das bessere Waldorf. Das übliche Kopfform aller Anthrogebäude mit den Fensteraugen passen dazu prima.
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klartext | 23.11.2023 09:44 Uhrliebe/r ulknudel,
da im Beitrag erläutert wird, dass die Architekten hier versuchen, auf der "Basis einer schon älteren, zeitlosen Theorie Neues entstehen" zu lassen, diese also ein Ausgangspunkt des Entwurfs gewesen sein soll, macht eine Auseinandersetzung damit schon Sinn - folgerichtig beschreibt die Autorin diese Pädagogik im zweiten Absatz. Was fehlt, ist die Kritik und die kritische Betrachtung des Ergebnisses.
Das wird umso deutlicher, wenn man das Bauwerk losgelöst von der Theorie betrachtet - mit welchem Argument will man denn die ganzen Formen erläutern? Funktional und ökonomisch sicher nicht. Kontextbezogen ist es offensichtlich auch nicht, das Volumen reiht sich recht selbstbezogen zwischen seine Nachbarn ein.
Dass Behnisch mit freieren, dynamischen Formen meisterhaft umgehen kann, hat er schon oft an anderen Stellen bewiesen. Damit stellt sich die Frage, ob hier möglicherweise der Ausgangspunkt der Überlegungen (die Theorie) nicht hilfreich war.
Frohes Diskustieren!