In gut acht Monaten, am 20. Oktober wird in Dubai die Expo 2020 eröffnet. Es ist die erste Weltausstellung in der Region Mittlerer Osten, Afrika und Südasien. 25 Millionen Besucher werden erwartet. Wie steht es um die Vorbereitungen?
Von Christian Brensing
Hannover 2000, Shanghai 2010, Mailand 2015 – als Leistungsschau der Nationen ist das Modell der 1851 gegründeten World Expo in die Jahre gekommen. Doch der Executive Director der Expo 2020, Najeeb Al Ali, preist die diesjährige Ausgabe hoffnungsvoll unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“. Laut Al Ali verkörpert die Expo 2020, die im Oktober in Dubai eröffnet, eine verheißungsvolle Utopie, in der „Technologie den Austausch unter Menschen fördert, statt sie zu ersetzen“.
Unterdessen befinden sich die baulichen Vorbereitungen auf der Zielgeraden. Das 438 Hektar große Wüstenareal, auf dem derzeit 33.000 Bauarbeiter rund um die Uhr Hand anlegen, macht einen kontrollierten und geordneten Eindruck. Vier Pavillons sind bereits äußerlich fertiggestellt: Der von Calatrava entworfene Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate; der zum Thema Nachhaltigkeit von Grimshaw Architects; der Mobilitätspavillon von Foster + Partners und der zum Thema Opportunity vom australischen Büro Cox Architects. Zusammen mit den Verschattungselementen von Werner Sobek, den Plätzen und Straßen lassen sie bereits den Grundriss der Expo 2020 erkennen: ein dreizackiger Stern rund um die zentral gelegene Al Wasl Plaza mit ihrer 550 Tonnen schweren Stahlkuppel, die nach Plänen von Adrian Smith & Gordon Gill entsteht. Zur Eröffnung im Oktober sollen dann 192 Pavillons von Ländern, NGOs und kommerziellen Partnern realisiert sein. 80 Prozent der Bauten werden einer Nachnutzung zugeführt, heißt es. So viele wie noch nie bei einer Expo – soweit die Zahlen, Ambitionen und Rekorde.
Auch der deutsche Pavillon ist im Werden. Entworfen, gebaut, geleitet und bespielt wird er vom Trio LAVA (Architektur), facts & fiction (Konzept) und Nüssli Adunic (Bauen) unter Leitung der Kölnmesse GmbH. Direkt gegenüber vom Pavillon der gastgebenden Vereinigten Arabischen Emirate ragt bereits das Erdgeschoss der künftig fast 25 Meter hohen Konstruktion aus dem Sand. LAVA-Projektarchitekt Christian Tschersich attestiert, dass die Arbeiten im Plan sind und erklärt, wie der deutsche Pavillon das Konzept der Expo aufnimmt: Erstens bestimme die Idee der Circular Economy die Konstruktion und deren Nachnutzung; zweitens solle der Pavillon „atmen“ und sich an die lokalen klimatischen Bedingungen anpassen. Er werde nicht vollends runtergekühlt, sondern in abgestufte Klimazonen unterteilt. Durch ein hybrides, mit den Ingenieuren von Transsolar entwickeltes Fassadenkonzept werde das Gebäude in den kühleren Monaten November bis März natürlich belüftet. Schließlich gebe es ein intelligentes Besuchersystem, das die Menschen untereinander, aber auch mit dem Gebäude in Interaktion treten lasse.
Welchen Einfluss die Expo auf die Entwicklung von Dubai haben wird, ist derzeit nicht abzusehen. Auf der BIG 5 Dubai zumindest, der wichtigsten Baumesse der Region Mittlerer Osten und Nordafrika, war Ende 2019 von der legendären Goldgräberstimmung nicht mehr viel zu spüren. Und auch außerhalb der Messehallen ist das strahlende Image von Dubai längst verblasst: hoher Leerstand, gewaltige Überkapazitäten, mangelnde Nachhaltigkeit und eine noch fehlende Vision über den Leitstern der Expo 2020 hinaus lassen eine gewisse Ernüchterung aufkommen. Spätestens, wenn die Expo im Frühjahr 2021 ihre Pforten schließt, wird man wissen, wie es im einstigen Wunderland Dubai weitergeht.
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auch ein | 04.02.2020 16:00 Uhrarchitekt
das blabla der "nachhaltigkeit" ist irre, besonders wenn man weiss das es dort nicht erlaubt ist, temporär zu bauen....
das muss nach ende der expo alles wieder weg!
also liebe architekten: mit eurem pilgern dorthin ist es genauso weit her wie zur fussball WM nach quatar zu reisen....
zumal man die meiste zeit eh bei 45 grad in der schlange unter nachhaltigem sprühnebel wie in las vegas in der schlange steht
das grauen!