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11.08.2009
Dornröschenschlösser
Baustart für Kitas in München
Im Freistaat Bayern ist es noch immer üblich, Kinder in den ersten drei Jahren zu Hause zu betreuen. Schuld daran ist auch die mangelnde Infrastruktur für Kinderbetreuungseinrichtungen. Das hat die Politik endlich erkannt. In den kommenden Jahren sollen etwa 70 neue Einrichtungen für 5.000 Kinder entstehen. Vergangene Woche war in München Baustart für drei kombinierte Kitas, die vom Leipziger Büro Schulz & Schulz geplant wurden.
Die Stadt München lobte 2006 einen Realisierungswettbewerb für den Neubau von Kindertagesstätten aus. Exemplarisch sollten Lösungen für zunächst fünf Standorte gesucht werden. Bei den Lösungen war es wichtig, ein flexibel nutzbares System für alle Standorte zu entwickeln, welches den Planungs- und Kostenaufwand für die ganze Serie reduziert. Schulz & Schulz gewannen diesen Wettbewerb mit einem Sonderpreis. Die Neubauten sollen als Systembauten in Holzmassivbauweise ausgeführt werden. Sie sind entsprechend des gewünschten Raumprogrammes variabel in der Größe.
Die Idee der Architekten zur Gestaltung: „Daraus wird der Anspruch abgeleitet, einen hohen Wiedererkennungswert der Bauten zu erzeugen. Ein kindgerechtes und individuelles Erscheinungsbild soll die Funktion der Häuser abbilden, aber auch der einzelnen Einrichtung eine eigene Identität geben.
Die Gebäude werden einheitlich von einem Spalier als Rankhilfe umhüllt. Die grüne Hülle der Häuser wird das deutliche Erkennungszeichen der neuen Generation von Kindertageseinrichtungen. Sie wirken wie kleine Dornröschenschlösser im Stadtbild. Durch Variationen der Pflanzenarten und -sorten werden die Häuser in Farbigkeit und Bewuchs voneinander unterschieden. Die das Gebäude umhüllende Fassadenbegrünung wirkt als Puffer und erzeugt ein behagliches Mikroklima vor den Fenstern. Die den Aufenthaltsräumen vorgestellte Veranda wirkt als starre Verschattung im Sommer.“
Die Fertigstellung ist für den Frühling 2010 geplant.
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