„Den 1. Spatenstich feiern viele – die Stadt Lingen feiert den Durchbruch!“ Mit diesem Slogan wurde am 6. Februar 2009 der Baubeginn für eine markante Sanierungs- und Umbaumaßnahme gefeiert: Das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk in Lingen an der Ems (Niedersachsen) wird für die Zwecke der Fachhochschule Osnabrück saniert und umgebaut. Die riesige Halle I/II von 200 Metern Länge, 55 Metern Breite und 15 Metern Höhe bleibt dabei erhalten. Die Architekten des Umbaus sind Plan|Concept aus Osnabrück, die ein Jahr zuvor einen entsprechenden Wettbwerb gewonnen hatten. Die Architekten erläutern:
„Die Halle I/II wurde in den Jahren 1915-1919 als dreischiffige Stahltragwerk-Halle mit Außenwänden aus Stahlstützen und Mauerwerksausfachung errichtet. Sie dient nach der Sanierung als äußere Klimahülle für die neuen Institutsgebäude, die im Halleninnenraum nach dem ‚Haus-im-Haus‘-Prinzip errichtet werden.
Bei den Sanierungsarbeiten werden Reinigungs- und Entkernungsarbeiten sowie die Erneuerung der Dachhaut durchgeführt. Zur Wahrung des Industriecharakters bleiben die gesamte Stahlträgerkonstruktion und die Sparrenkonstruktion der Lichtbänder im Dach erhalten.
Die Halle erhält neue großzügige Eingangsanlagen. Die drei hallenmittigen Tore der Giebelseiten werden zu einem Eingangselement verbunden. Ein eingeschobener, dreiseitig umlaufender Stahlrahmen mit Stahlblechverkleidung fasst verglaste Falttore und Eingangstürelemente zusammen. Ein neuer Zugang wird innerhalb des Fassadenrasters der Ostfassade in abgewandelter Form installiert.
Die Planung sieht nach der Sanierungsphase den Bau von Institutsgebäuden in den Seitenschiffen der Halle vor. Drei Eckgebäude erhalten ein komplettes Untergeschoss. Im mittleren Hallenschiff werden ‚Vorkopfbauten‘ aufgeständert. Die Neubauten werden als Einbauten unabhängig von und im Abstand zur historischen Substanz nachträglich errichtet und übernehmen sämtliche Funktionen des Wärme- und Sonnenschutzes.“
In einer Stellungnahme des Landesamts für Denkmalschutz zu dem Entwurf heißt es: „Die geplante Neunutzung, die weder übertönt, noch verdrängt, lässt die gebotene Achtung gegenüber den historischen Werten erkennen, ohne dass die neue Nutzung sich dahinter verstecken will. Beides geht in eine interessante Symbiose ein, die auch den nichtinformierten Betrachter klar unterscheiden lässt, was historische Bausubstanz ist und was hinzugefügt wurde.“
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Eberhard Förschler | 12.02.2009 16:37 UhrBauleistungen im Projekt
Das Ingenieurbüro Assmann Beraten+Planen GmbH aus Dortmund ist bei diesem Projekt mit der Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen sowie der Objektüberwachung während der gesamten Baumaßnahme beauftragt.