In der saudi-arabischen Millionenmetropole Riad wird an einem neuen Metronetz gearbeitet. Zaha Hadid Architects planen die King Abdullah Financial District-Metrolinie, der Entwurf für die Qasr Al Hukum Downtown Metro Station stammt von dem norwegischen Büro Snøhetta, und den Wettbewerb für den Verbindungs- oder Umsteigebahnhof Olaya Metro Station konnten 2012 Gerber Architekten (Dortmund, Hamburg, Berlin, Riad, Shanghai) für sich entscheiden. Bereits im April letzten Jahres haben die Aushubarbeiten begonnen; jetzt beauftragen BACS Consortium comprised of Saudi Arabian und Siemens Gerber Architekten in Kooperation mit BuroHappold Engineering mit der weiteren Planung für das Großprojekt.
Mit ihrem Entwurf der Olaya Metro Station interpretieren diese die saudi-arabische Topografie einer Wüstenlandschaft: Die Station soll an eine „Sanddüne im minimalistischen Design“ erinnern und damit „den Dialog zwischen Tradition und Zukunft eröffnen“. Die neue „Oase“ ist als neuer kommunikativer Treffpunkt in der Stadt geplant. „Die skulpturale Form bildet einen sich aus der Straßenebene ausschwingenden Park und steigt in sanften Wellen nach oben, wo sie schließlich zum Dach des Olaya-Bahnhofs wird“, beschreiben Gerber Architekten. In einer Stadt mit wenig Grünraum soll der Landschaftspark außerdem die Umgebung aufwerten.
Herausforderung sei neben der technisch-funktionalen Komplexität des U-Bahnhofs, die sich kreuzenden Metrolinien zu verbinden und diese darüber hinaus mit einem großen Shopping-Angebot zu verknüpfen, erläutern die Planer. Ein weiterer wichtiger Entwurfsgedanke ist der Innenraum, der sich bis zu 30 Meter unterirdisch öffnen, die Verkehrsfluktuation sichtbar und erlebbar machen und so eine einfache Orientierung ermöglichen soll. Die Einfahrt der Züge erfolgt in futuristischen Glasröhren und nutzt allerneuste Technologien, die von Siemens entwickelt und gefertigt werden sollen. Das Fertigstellungsdatum der Olaya Metro Station ist für Ende 2018 geplant. Für Gerber Architekten ist es nicht das erste Bauprojekt in Riad. Sie haben in der saudi-arabischen Hauptstadt 2013 schon die King Fahad Nationalbibliothek fertiggestellt. (jk)
Bilder: © Gerber Architekten/ Visualisierungen: bloomimages
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DasHolzspatel | 24.06.2015 11:24 UhrArchitektur für eine Welt @Max
...nicht für eine gerechte Gesellschaft. Wenn es um Gerechtigkeit geht, dürfte man in Deutschland auch nicht bauen... Lobbyismus, Kirche, ungleiche Bezahlung etc.
Und "Verschleierungen" haben wir in Deutschland auch.
Nur ist die Metapher bei uns anders konnotiert, Schminke, Nonnen. Nur weil wir keine Dresscodes mehr haben, müssen wir andere Gesellschaften nicht mit gezücktem Messer anbrüllen "LOS MACH HINNE!" Wir sind so beschleunigt das Wir alles sofort auf unseren "Zivilisierungsgrad" updaten wollen.
Zum Entwurf. Das Konzept könnte man sich in milderem Klima gut vorstellen. Leider wirkt es da wie Dekoarchitektur. Zu dem Konzept würde ich gern mal einen Entwurf von Frau Hadid sehen :-)