„Floating trees“ – schwimmende oder fließende Bäume – ist der Projekttitel für diese unkonventionelle Aussegnungshalle eines Waldfriedhofs im Alne Wood Park in Studley in Warwickshire (England). Das Pariser Team von be baumschlager eberle hat damit in der vergangenen Woche einen Wettbewerb gewonnen. Die von der RIBA kontrollierte Jury hatte in einer ersten Stufe aus 49 Vorschlägen eine Shortlist aus vier Teilnehmern gebildet. Das Ergebnis jetzt:
- Gewinner: be paris | baumschlager eberle
- Shortlist: Feilden Clegg Bradley Studios
- Shortlist: Jonathan Hendry Architects
- Shortlist: Rainey Petrie Architecture
„Wenn die Natur komfortabel wäre, würden wir keine Architektur benötigen.“ Mit diesem schönen Spruch erläutern die Architekten ihren Entwurf der Aussegnungshalle: „Die Halle besetzt einen alten Ort, jedoch verändert sie ihn, um eine vollkommen andere Botschaft des Gebauten in der Natur zu vermitteln. Es entsteht hier im Randbereich von Zivilisation und Landschaft nicht nur eine Halle, sondern vielmehr ein neuer Bezirk – ein Bezirk des Verweilens, des Übergangs und auch der Besinnung.“
Ein langes Rechteck schließt das Buschwerk ab und zeichnet damit die menschliche Intervention nach. Die waffelartige Dachkonstruktion soll das biomorphe Erscheinungsbild verstärken. Die eigentliche Aussegnungshalle bildet die Mitte zwischen zwei Terrassen. Im Osten liegt die
Ceremonial Terrace, sie schafft den Übergang zur eigentlichen Begräbnisstätte und dem
Memorial Garden. Sie ist der eher öffentliche Außenraum; hier können die Trauernden gemeinschaftlich auftreten. Intimer zeigt sich hingegen die
Silent Terrace. Sie ist für Menschen gedacht, die für sich allein sein wollen.
In den Säulen sind sanitäre Einheiten, die Verwaltung und ein Café untergebracht. Die Materialien der Aussegnungshalle sollen den Prozess von Werden und Vergehen reflektieren: Stahl, Glas und Holz sind wiederverwertbar.
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Volker Mueller | 27.11.2013 11:41 UhrFloating
"Floating" kann auch mit "schwebend" uebersetzt werden, was dann unter Umstaenden auch das Entwurfskonzept als "schwebende Baeume" oder "schwebende Baumkronen" besser erklaeren koennte.
Copyright: es waere nicht die erste Architektur, die Inspiration von vorhergehenden Bauten bezieht, und wird sicherlich auch nicht die letzte sein. Frage bleibt die Angemessenheit in der konkreten Situation.