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08.10.2008
Rekonstruktionssehnsucht
Baukulturwerkstatt in Berlin
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s03r3n@web.de | 09.10.2008 10:28 Uhr2 Beispiele
Wenn in das für die Rolle Berlins als Hauptstadt der DDR bezeichnendste Gebäude einem Retortenschloß ohne konkrete Nutzung weichen muß und das auf höchst parlamentarischen Beschluß hin, dann betrifft das nicht nur das kulturelle Gedächnis, sondern auch das politische, und zwar nicht nur einer Stadtgemeinschaft.
Wenn das Stadtbild von Dresden auf die Barockstadt reduziert wird was wie selbstverständlich das Schloß und die Semperpoper einbezieht dann muß man sich nicht wundern, dass andere Facetten keine Rolle spielen. Dresden könnte genauso gut eine Stadt der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts sein oder der DDR Architektur. Die Yenidze als architektonischer Fauxpas der 1920er ist ebenso ein Wahrzeichen der Stadt wie Zwinger oder Kulturpalast auch wenn die keiner in einem Satz nennen mag.
Retro-Trend? Das bedeutet für mich bezogen auf Architektur geodätische Kuppeln, kühne Betonschalen, weit auskragende filigrane Betondächer und Fassaden aus Kunststoff- oder Aluminium-Elementen. Letzterer prägnantestes Beispiel in Dresden und ebenfalls ein Wahrzeichen für mich als in den 70ern Geborener ist nunmehr Geschichte.
Es ist ein Phänomen, dass es neue Architektur so schwer hat, wo die Geschichte des Ortes im Planungsprozeß eine wichtige Rolle spielt. Hingegen hat sich im 18. Jahrhundert keiner für bestehende Strukturen interessiert, stattdessen wurden entsprechend dem absolutistischen Herrschaftsanspruch ganze Städte überformt. Aber wenn es um Stadtbilder geht, wird dieser undemokratische Kontext im Gegensatz zur jüngsten Geschichte - gerne ausgeblendet.
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Kurisu | 08.10.2008 18:13 Uhrpfftt...
Du hältst sicher auch Kunststofffenster in Holzoptik für den letzten Schrei, oder?
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ArchitektenNERVEN!! | 09.10.2008 17:01 UhrRetroRekoSuperschlaue
"Herr Lehrer im Scheißhaus brennt Licht, ich habs ausgemacht!" So hören sich die Retrokritiker an.
Habt ja Recht, mann soll neu bauen - bin ich auch dafür! Aber seht euch doch die Ergebnisse an!
Seit über 60 Jahren bauen wir modern - und das Resultat - Ödnis!
Vor 100 Jahren das Resultat - Stadt!
Aber Architekten scheinen erstens nicht kritikfähig zu sein und zweitens absolut resistent gegen jede Veränderung. Nur den immergleichen Glasmüll - mal mit Bunten Fenstern - mal 20zig mal veriierte Fensteranordnungen - schiefe Wände etc. Bestes Beispiel Hafencity. Es wird so einfach nichts.