Jahrelang verschaffte der Konflikt um das Atommüll-Endlager in Gorleben dem niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg mediale Aufmerksamkeit. Dies sollte jedoch nicht der einzige Grund für die Bekanntheit der Region sein. Seit Jahrhunderten existiert im Wendland beispielsweise auch eine besondere Siedlungsform, die sogenannten Rundlingsdörfer.
Den Namen verdanken die kleinen Dörfer ihrer spezifischen Anlage. Um einen rundlichen Platz gruppieren sich keilförmig Höfe, deren giebelständige Häuser radial in die Mitte weisen. Wahrscheinlich gehen die Siedlungen auf die slawische Bevölkerung im 12. Jahrhundert zurück. Im Wendland sind noch über 100 Rundlingsdörfer erhalten. Bis heute suchen Forscher*innen allerdings nach den genauen Gründen dieser besonderen Siedlungsform.
Vor dem Hintergrund dieser Kulturlandschaft beschäftigt sich die Bundesstiftung Baukultur nun mit der künftigen Entwicklung in der Region. Am Mittwoch, 30. August und Donnerstag, 31. August 2023 veranstaltet sie gemeinsam mit dem Landkreis Lüchow-Dannenberg den Baukulturdialog „Perspektiven für das Wendland“.
Im Fokus stehen die Anpassung der Nutzung oder der Mobilität im Einklang mit dem baukulturellen Erbe. Die Thematik beleuchten mehrere Impulsvorträge und Diskussionen. Eingeladen sind unter anderem die Architekten Roland Gruber von nonconform (Wien) und Peter Haimerl (München). Die Moderation übernimmt Reiner Nagel. Auch werden Beispielprojekte lokaler Initiativen vorgestellt, und es sind Fachexkursionen zu ausgewählten Rundlingsdörfern geplant.
Termin: Mittwoch, 30. August und Donnerstag, 31. August 2023
Ort: Ein Ding der Möglichkeit, Salderatzen 3, 29496 Waddeweitz
Eine Anmeldung ist hier möglich.
Zum Thema:
bundesstiftung-baukultur.de
Auf Karte zeigen:
Google Maps