Der Regisseur Tomas Koolhaas nähert sich mit filmischen Mitteln seinem Vater Rem Koolhaas: Die Dokumentation „REM“ thematisiert Architektur als menschlichen Erfahrungsraum und nimmt sowohl die Perspektive des berühmten Architekten als auch derjenigen Menschen ein, die in seinen Gebäuden leben und arbeiten. Das Projekt wurde finanziert durch den niederländischen “creative industries fund“ sowie eine Kickstarter-Kampagne.
Erschienen ist der Film bereits 2016, im Sommer 2018 wurde er in Köln prämiert und mittlerweile unter anderem in München und Berlin gezeigt. Auf Initiative des lokalen BDA kommt sie nun ins Metropolis-Kino nach Bochum, und zwar heute Abend, am 14. November 2018. Die Doku gibt den Startschuss für eine Baukultur-Kinoreihe mit dem Titel „Familiengeschichten“.
Besucher dürfen einen Film erwarten, der oft eigenwillig und auch kritisch ist. Tomas Koolhaas wirft zum Beispiel die Frage nach der Bereitschaft seines Vaters auf, auch für autoritäre Regime wie China oder Katar zu arbeiten und gewährt damit besondere Einblicke in den Menschen hinter dem Personenkult. Erstmal überraschend ist auch das Gespräch mit Kanye West, das im Film zu sehen ist. Doch OMA hatte 2012 anlässlich der Filmfestspiele in Cannes einen temporären Pavillon für die Vorstellung von Kanyes Kurzfilm „Cruel Summer“ entworfen – daher kennen sich die beiden.
Weitere Personen, an denen sich der Film orientiert, sind Mark Hyatt und Phil Harvey. Beide sind obdachlos und leben in und an der Seattle Library von Rem Koolhaas. Sie geben einen neuen Bezug zum vielfältigen Nutzungskonzept des Gebäudes. Shohei Shigematsu, der das OMA Büro in New York leitet, Dominique und Laure Boudet, die in einem der ersten Wohngebäude von Rem Koolhaas, der Villa dall’Ava wohnen, haben in der Dokumentation ebenfalls einen Auftritt.
Die Vorführung ist in englischer Sprache und dauert 75 Minuten. Außerdem gibt es eine Eröffnung mit Boris E. Biskamp, Vorsitzender des BDA Bochum Hattingen Herne Witten, sowie Erhard An-He Kinzelbach vom Fachbereich Architektur der Hochschule Bochum. Der Film wird nur einmal im Kino zu sehen sein. Eintrittspreise liegen bei 9 Euro für Erwachsene und 5 Euro ermäßigt.
Termin: 14. November 2018 um 18 Uhr
Ort: Metropolis Filmtheater, Kurt-Schumacher-Platz 13, 44787 Bochum
Weitere Termine in der Baukultur-Kinoreihe in Bochum:
12. Dezember 2018, „Die Böhms – Architektur einer Familie“
16. Januar 2018, „My Architect – Nathaniel Kahn über seinen Vater“
Video:
Zum Thema:
www.remdocumentary.com
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