Die Besiedelung des Baakenhafens in der Hamburger Hafencity schreitet voran. Nachdem einige ältere Projekte für den nördlichen Versmannkai schon fertig oder gerade in der Umsetzung sind, folgten kürzlich weitere Wettbewerbe für die südlichen und östlichen Abschnitte. Nahe der westlichen Spitze des Kais steht dort außerdem seit kurzem ein ambitionierter Achtgeschosser mit Wohnnutzung. Für eine Baugruppe mit dem vielversprechenden Namen „Tor zur Welt“ wurden 29 Einheiten in Holzhybridbauweise bei einer Nutzfläche von 3.300 Quadratmetern errichtet.
Das Projekt steht im Einklang mit den Zielen der Stadt, im Baakenhafen ein differenziertes, oft auch öffentlich gefördertes Wohnungsangebot bereitzustellen. Die Baugruppe musste sich vor dem Kauf des Grundstücks zu einem vergünstigten Preis zunächst qualifizieren. Im Jahr 2015 folgte dann ein Wettbewerb, den das Berliner Büro Kaden + Lager für sich entscheiden konnte. Dieses war auch weitgehend für die Umsetzung verantwortlich. Vor zwei Jahren gingen aus Kaden + Lager dann die Büros Kaden+ und lagerschwertfeger hervor. Letzterem oblag auch der Projektabschluss.
Das Konzept der Baugruppe sah eine robuste Grundstruktur vor, die neben einer klimaschonenden und sozial nachhaltigen Bauweise eine Individualisierung der Wohnungen bei größtmöglicher Kostensicherheit in der Umsetzung erlauben sollte. Auch ein hohes Maß an Flexibilität für spätere Umbauten und Umnutzungen war gefordert. Die weitere Planung erfolgte unter anderem in mehreren partizipativen Workshops. Hinsichtlich der Baukosten kamen in den Gruppen 300 und 400 netto rund 7,2 Millionen Euro zusammen.
Das Gebäude besitzt ein zweigeschossiges Warftgeschoss, das aus Gründen des Hochwasserschutzes aus Stahlbeton errichtet wurde. Auch Treppenhäuser und Brandwände bestehen aus Beton. Diese dienen zugleich als Aussteifung. Alle übrigen konstruktiven Bauteile ebenso wie alle Innenwände wurden hingegen in Brettsperrholz gefertigt. Dies gilt sogar für die mit dunklem Blech verkleideten Balkone. Die hinterlüftete Fassade besteht wiederum aus Keramikelementen.
Im Innenraum sorgen bodentiefe Holz-Aluminium-Fenster mit gläsernen Brüstungen für viel Licht. Neben Beton in den öffentlichen Bereichen und neutralen weißen Oberflächen in den Wohnungen wurde das Holz oft auch sichtbar belassen. Zusätzlich zu den Balkonen bietet außerdem eine Dachterrasse einen gemeinsam nutzbaren Außenraum – inklusive begrünter Bereiche zum Zweck der Regenrückhaltung und Kühlung. (sb)
Fotos: Fritz Brunier / Hiepler, Brunier
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