Die Region Subsahara Afrika ist geprägt von sozialen Kontrasten, humanitären Krisen, aber auch von (urbaner) Transformationskraft und einem wachsenden kulturellen Bewusstsein. Ein wesentlicher Auftrag an die Architektur, die dort geschaffen wird, ergibt sich aus den klimatischen Bedingungen vor Ort. Beispielhaft dafür steht der Krankenhausanbau von Manuel Herz im senegalesischen Tambacounda, das als wärmste Stadt auf dem Globus gilt. Weitere Projekte in diesem Sinne waren kürzlich schon im Themenpaket zum „Bauen über 40 Grad“ zu sehen. Herausforderungen aus der rasanten Urbanisierung ergeben sich darüber hinaus nicht nur in den Metropolregionen, sondern auch in ländlichen Räumen. Vor diesem Hintergrund entstand 2019 die Fass School and Teachers’ Residence von Toshiko Mori und Magueye Ba in einer abgelegenen Region mit über 110 Dörfern.
Die nigerianische Architektin Mariam Issoufou Kamara setzt sich seit ihrem Studium in den USA für das baukulturelle Erbe ihrer Heimat ein. Dies zeigt sich im Neubau einer Moschee in Dandaji, den sie mit der iranischen Architektin Yasaman Esmaili realisierte. Auch der Architekt und Pritzkerpreisträger Francis Kéré fokussiert nicht nur auf Design, sondern auf die gesellschaftliche Verantwortung von Architektur, wie sein Klinikbau in Léo (Westafrika) zeigt.
Zur Realität auf dem afrikanischen Kontinent gehören zudem die Bau- und Investitionstätigkeiten von Staaten wie China und Nordkorea, die das aktuelle Baugeschehen erheblich beeinflussen. Dieses und weitere Themen adressiert die Baunetzwoche „Im Labor der Zukunft. Eine Reise nach Senegal“. (sbm)
Bild: Moschee und Kulturzentrum in Niger, Foto von James Wang