Die Stadt Berlin will Milliarden in ihre Schulen investieren. Neubau-Wettbewerbe gab es allerdings in den letzten Jahren nur drei, zuletzt für die Clay-Schule in Rudow. Letzte Woche wurde in Marzahn-Hellersdorf der Grundstein für die Fuchsberg-Grundschule gelegt – hier liegt die Wettbewerbsentscheidung bereits zwei Jahrzehnte zurück. Die Berliner ReimarHerbst.Architekten haben ihren Siegerentwurf von 1998 (!) überarbeitet und präsentieren nun ein Ensemble aus Grundschule und Sporthalle mit heller Ziegelfassade.
Ein Blick nach Osnabrück beweist, dass ReimarHerbst.Architekten mit dem Material umgehen können. Die Ziegel-Fassade ihrer dortigen Unibibliothek von 2015 wird „durch Klinkerreliefs gegliedert“, wie es die Architekten auch für die Fuchsberg-Grundschule planen. Zudem sollen in Berlin „Felder mit Gittermauerwerk über dahinterliegende Öffnungsflügel eine geschützte Fensterlüftung“ ermöglichen.
Der einladende Vorplatz „mit Baum und Sitzbank“ soll die dreizügige Ganztagsschule für 450 Schüler, entsprechend den aktuellen Anforderungen, zu einer besonderen öffentlichen Adresse im Wohnquartier machen. Über eine Treppenanlage schließt der Baukörper der Sporthalle an die Grundschule an. Durch das Foyer gelangt man direkt zum umschlossenen Innenhof, den eine Mensa mit dem Pausenhof auf der Rückseite verbindet. Die Erschließungsflächen mit Aufweitungen haben die Architekten als Aufenthaltsräume zu den Außenräumen hin orientiert. Sitznischen sollen „mit farblichen Akzenten Orientierungspunkte setzen“.
Bis etwa 1951 gab es in der Gegend sieben Hügel – die Fuchsberge. Dementsprechend haben die Grundschüler ihr Maskottchen ausgewählt. Ihr neues Schulhaus soll ab 2017 den neuen Höhepunkt im Viertel bilden. Der Bau entsteht für 17,4 Millionen Euro an einem etwa zwei Kilometer entfernten Standort. (dd)
Zum Thema:
Berliner Schule: Mehr dazu in der Baunetzwoche #425
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LAB | 25.08.2016 19:08 UhrReferenzen im VOB Verfahren? Kommen noch . . .
Na DAS ist doch mal eine Lösung! Zukünftig sollten alle öffentlichen Wettbewerbe ohne Zugangshürden auskommen - à la "gleichartige", "gleichteure" Referenzobjekte sind vorzuweisen! Die können doch innerhalb der nächsten 18 Jahre locker nachgereicht werden!
Win - Win Situation, liebe Architektenkammer - ist das nicht ein unschlagbares Argument PRO Junge Architekten!?!