Das kleinste Parlament Europas wird in Belgien gebaut. Heute wird mit den Umbau- und Erweiterungsarbeiten in Eupen begonnen; in dem neuen Ensemble soll die Vertretung der deutschsprachigen Einwohner im Osten Belgiens untergebracht werden. Etwa 74.000 Einwohner zählt das deutsche Sprachgebiet im Eupener Land und der belgischen Eifel. Das niederländische Atelier Kempe Thill hatte vor etwa drei Jahren den internationalen Wettbewerb gewonnen (siehe BauNetz-Meldung vom 31. Oktober 2008) und wurde mit der Realisierung beauftragt.
Das Projekt besteht aus der Umnutzung eines monumentalen Sanatoriums in ein multifunktionales Bürogebäude und der Erweiterung mit repräsentativen Räumen für parlamentarische Sitzungen. Das bestehende Gebäude soll dabei sowohl funktional als auch energetisch saniert werden. Neben der Fassade, den Fenstern und dem Schieferdach soll auch die Haustechnik komplett ausgetauscht werden. Vorhandene historische Details werden dabei von den Architekten weitgehend konserviert.
In Form eines Baukörpers, der halb unter der Erde realisiert wird, erweitern die Architekten den Bestand mit den notwendigen neuen Flächen. Durch sein Gründach und seine Grünfassade soll sich der Neubau sanft in die umgebende Parklandschaft einfügen und die Monumentalität des vorhandenen Baukörpers noch unterstreichen. Der Parlamentssaal wird – an die lokale Forsttradition anknüpfend – mit einer speziell entwickelten akustische Holzverkleidung versehen. Die Fertigstellung ist für den Herbst 2013 geplant.
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