Das spanische Büro Carlos Arroyo Architects macht aus einer langweiligen Gewerbehalle ein lebendiges Stadtzentrum: Am vergangen Freitag starteten die Bauarbeiten für den „OostCampus“ in Oostkamp im westlichen Flandern.
Ausgangspunkt des Designs war eine 11.000 Quadratmeter große Produktionshalle des Coca-Cola-Konzerns. Der Entwurf sieht vor, das 1991 erbaute unscheinbare Industriegebäude mit modulartigen Blasen-Clustern zu füllen. Durch die Betonschalen-Strukturen sollen überdachte Bereiche und unterschiedliche Raumsituationen innerhalb des Baus entstehen.
Einige der Öffnungen in einzelnen Beton-Blasen sind mit Technologien ausgestattet, die äußere Wetterbedingungen transformieren können: Starker Wind wird so zum Beispiel in Elektrikzität gewandelt, die Energie für eine künstliche Sonne liefert – perfektes Klima für Hochzeitsfeiern im hauseigenen Standesamt. An anderer Stelle wird der Regen aufgefangen und unter transparenter Oberfläche mit bunten LEDs beleuchtet – so wird aus miesem Wetter ein wechselndes, mehrfarbiges Wasser-Gimmick.
Nachhaltigkeit steht bei den Entwerfern aus Madrid an vorderster Stelle: Sie nutzen hier die vorhandene Gebäudesubstanz, was günstig und ressourcenschonend zugleich ist. Außerdem lässt sich sich das künftige Stadt-Center nach dem Baukasten-Prinzip ergänzen. So ist auch eine Erweiterung auf dem insgesamt 40.000 Quadratmeter großen Grundstück denkbar.
Die Isolierung des Gebäudes erfolge nach dem Zwiebel-Prinzip, so die Spanier. Da der Energieverlust exponentiell mit dem Temperaturunterschied steige, sei es effizenter, das Gebäude mit mehrere Klimaschichten oder -zonen auszustatten, anstatt im Innerem samt dem Eingangsbereich eine einheitliche Temperatur aufrecht zu erhalten. Außerdem sei es angenehmer für den Besucher, wenn es schrittweise wärmer wird, bis schließlich im Gebäudeinnern die angenehmste Raumtemperatur erreicht ist.
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OostCampus from estudioarroyo on Vimeo.
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