Schon 2006 hatte Rem Koolhaas bekannt gegeben, dass OMA auf einem ehemaligen Brauerei-Grundstück im Kopenhagener Hafen ein gemischt genutztes Gebäude errichten wird, das unter anderem das dänische Architekturzentrum aufnehmen soll (siehe BauNetz-Meldung vom 27. Juni 2006). OMA hatte den Auftrag damals ohne Entwurf in einem „Interview-Verfahren“ bekommen und konnte dann das Raumprogramm mitbestimmen. Jetzt ist es so weit: OMA meldet den Baubeginn für das Bryghusprojektet.
Das Projekt soll laut OMA die bislang fehlende Verbindung zwischen der City, der historischen Uferkante und dem kulturell reichen Stadtteil Slotsholmen bilden. Gelegen an den dem Kreuzungspunkt dieser drei unterschiedlichen Quartiere, soll es formal und inhaltlich zwischen ihnen vermitteln und sie „zusammenziehen“.
Das Bryghusprojektet besteht aus einer Mischung aus Wohnen, Büros, Läden, Restaurants und dem neuen Hauptquartier des Dänischen Architekturzentrums. In der Nachbarschaft historischer Baudenkmäler wie dem Christiansborg-Palast und der Alten Brauerei soll das Haus mit seiner offensiven Modernität Werte wie Einfachheit, Monumentalität und Urbanität transportieren.
OMA-Projektpartnerin Ellen van Loon erläutert: „Anstatt eine mischgenutzte Bebauung in traditioneller Weise aufzustapeln, platzierten wir das Architekturzentrum in der Mitte des Volumens und umgeben es zum ersten malö in der Geschichte der Architekturzentren mit den Objekten ihrer eigenen Forschung: mit Wohnungen, Büros, öffentlichen Räumen und Parkplätzen. Die urbanen Wegebeziehungen reichen bis in das Herz des Gebäudes und schaffen so eine breite Palette von Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Programmteilen und der städtischen Umgebung.“ Eine bewusst geschaffene Durchlässigkeit auf Straßenniveau soll die Besucher der kulturellen und gesellschaftlichen Einrichtungen des Hauses in das Leben der Stadt einbinden.
Um das Potenzial des Grundstück nutzbar zu machen, soll das Gebäude als „städtischer Motor“ fungieren, der die Stadt und den Hafen verknüpft. Die Eingänge zu den verschiedenen Nutzungen liegen entlang der belebten Uferstraße Christians Brygge. Das Projekt wird damit nach OMAs Auffassung gleichsam zum „Eingang der Stadt“.
Renderings courtesy of OMA
Auf Karte zeigen:
Google Maps
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
2
Matthias Beyer | 20.05.2013 14:38 UhrTolle Kisten?
Das diese Kisten sehr brachial werden sieht man schon am Rendering, nicht umsonst wird die Kiste nur von oben/vorne gezeigt aber nicht aus der Sicht einer Person.