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27.05.2009

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Crisis? What Crisis?

Baubeginn für Nouvels Louvre in Abu Dhabi


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Wo andere von der Krise sprechen und den Gürtel enger schnallen, da wird in Abu Dhabi weiter ein spektakuläres Großprojekt nach dem anderen begonnen. Stadtkrone von Abu Dhabi soll die neue Museumsmeile werden, die Königliche Familie der Vereinigten Arabischen Emirate investiert hier angeblich 27 Milliarden US-Dollar. Die wirklichen Kosten der neuen Kulturpaläste, entworfen von den „üblichen Verdächtigen“ der internationalen Jet-Set-Architektur wie etwa Foster, Ando und Hadid (siehe BauNetz-Meldung vom 17. Dezember 2007), dürften sicher noch darüber liegen.

Nun wurde nach langer Planungszeit der Grundstein gelegt für die neue Dependance des Louvre, entworfen von Jean Nouvel. Neben dem von Frank O. Gehry entworfenen Guggenheim-Museum (siehe BauNetz-Meldung vom 1. April 2008) soll dieser Louvre der neue kulturelle und architektonische Höhepunkt am Persischen Golf werden. Zum Spatenstich reiste selbst Staatspräsident Nicolas Sarkozy (ohne Carla) an, um zusammen mit Kronprinz Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan und Pritzker-Preisträger Nouvel in die Kameras zu lächeln.

Hier, an den blau-grünen Gestaden des Persischen Golfs, dürfen Architekten und Investoren noch träumen und die Renderings versprechen in der Tat ein sensationelles Gebäude wie aus einer futuristischen Version von 1001 Nacht. Dieser Nouveau Louvre wird als Komplex einer Vielzahl kleinerer Gebäude angelegt, dazwischen entstehen „Plätze“ und „Straßen“. So soll das Bild einer offenen Stadt entstehen, in deren Häusern dennoch die für Kunstwerke notwendigen klimatischen Bedingungen geschaffen werden können.

Das erinnert ein wenig an Nouvels 2008 eröffnetes Schwimmbad (siehe BauNetz-Meldung vom 25. Juli 2008). Über dem gesamten Komplex schwebt (zur Konstruktion werden keine genauen Angaben gemacht) eine weiße, perforierte Kuppel mit 160 Metern Spannweite, die an Buckminster Fuller denken lässt, jedoch kein abgeschlossenes „Innen“ erzeugt, sondern vor allem das Tageslicht filtern und in die Räume darunter streuen soll. Wie zu sehen ist: Für die Renderings sind die Lichteffekte absolut spektakulär.

Wie diese Lichtstreuung im echten Gebäude aussehen wird, dazu wurden gerade erst umfangreiche Forschungen an der Hochschule für Technik in Stuttgart durchgeführt. Denn hier steht ein Labor für Tageslichtplanung, das sich als  leistungsstärkstes der Welt ankündigt – also gerade angemessen für Nouvels Projekt. Im Tageslichtsimulator können unter der Kuppel eines künstlichen Firmaments mit einer künstlichen Sonne und einem „diffusen Himmel“ verschiedene Lichtsituationen und -verläufe für alle Regionen der Welt simuliert und auf Architekturmodelle projiziert werden. Für den Louvre wurde hier mit einem Modell im Maßstab 1:250 gearbeitet, das mit einem Durchmesser von 4,20 Meter gerade noch unter die Himmelskugel passte. Verschiedene Kuppeldächer und Tragwerke seien getestet worden. Neben Jean Nouvel und seinem Team waren auch Matthias Schuler (Transsolar) und Angehörige der königlichen Familie in Stuttgart anwesend – wir sind sehr gespannt auf die Realisierung. Vielleicht doch noch ein wirklich gelungener Neubau für Abu Dhabi? Go, Jean, go!


Zum Thema:

HfT Stuttgart


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

solong | 03.06.2009 08:10 Uhr

schön ?? was ??

schöne innenräume mit vermutlich toller lichtwirkung - aber von außen eine recht ungeordnet wirkende ansammlung von baukörpern die teilweise von einer pilzförmigen haube überdeckt werden - schon etwas fragwürdig - oder ??? - vielleicht sollte man die haube umdrehen und so dem ganzen mehr "luft geben"

9

Juriken | 29.05.2009 10:18 Uhr

ach du meine Güte..

Das hier ist ein Beispiel der schönsten Architektur, die unsere Zeit hervorbringt und Ihr haut Euch die Köppe ein über irgendein Zitat, Englische Vokabeln und uralte Platten? Hallo!?

8

Christian | 28.05.2009 21:17 Uhr

Luft

Ich hoffe es wird nicht eins dieser zahlreichen Luftschlösser, die die Kraft, Ausdauer und das Herzblut der jungen Architekten, die bei den "grossen Träumern", schuften, verpuffen lassen.

7

Redaktion Baunetz | 28.05.2009 17:21 Uhr

crisis? what crisis?

@korrektor:
Lieber aufmerksamer Leser. Danke für die Hilfe in unserem Bestreben, das BauNetz noch besser zu machen.

Hier zitieren wir ein geflügeltes Wort aus England, das später auch als Titel einer Platte von Supertramp und als Name von mindestens zwei Punkbands Einzug in den Popdiskurs hielt. Wir zitieren anschliessend aus den BBC NEWS:

"Crisis? What crisis?"

Three words that helped bring down the last Labour government in 1979, even though the man generally thought to have uttered them - Jim Callaghan - did not in fact do so.

But the Sun journalist who fashioned that headline caught the popular impression of a government unaware of a very serious state of affairs which had sneaked up on it.

Faced with the current fuel blockades, Education Secretary David Blunkett has admitted that people in general - and probably Labour politicians in particular - still remember the Winter of Discontent with a shiver up their spine.

"We are all bound in by history and we all remember the `Crisis? What crisis?'," he said.

6

korrektator | 28.05.2009 16:22 Uhr

@korrektor

zu alt oder zu jung für die perlen der pokultur?
man mag sich hier weiterbilden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Crisis%3F_What_Crisis%3F

5

supertramp | 28.05.2009 16:14 Uhr

@korrektor

Schon mal daran gedacht, dass die Überschrift ein Zitat sein könnte?

Crisis? What Crisis? Album, 1975, von Supertramp...

Nie gehört? Aber "Korrektor" sein wollen. Ts, ts...

4

korrektor | 28.05.2009 14:04 Uhr

oh, so much watch?

Es heißt "which crisis?" und erinnert mich stark an die frage "what whatch is it?" aus casablanca! Ist eine deutsche Überschrift so langweilig?

3

dethomas | 27.05.2009 17:59 Uhr

weis

sehr schönes museum, wunderbare umsetzung der arabischen ornamentik.
(auch der amrekanische energieminister wird sich freuen, ein großes weises haus....)

2

Juriken | 27.05.2009 17:58 Uhr

internationale "Jet Set" Architekten

Wer wagt es denn solche Träume zu träumen?? Das sind doch nur die, so verächtlich titulierten, "Jet Set" Architekten. Das schöne ist, dass sie es auch noch bauen dürfen. Man wird nicht groß, wenn man schlecht ist, der Erfolg und das hofieren kommt erst nach dem solche Ausnahmearchitektur entstanden ist. Ich bin glücklich, dass es diese Träumer/innen gibt.
Dieser Gebäudekomlex ist einfach atemberaubend...und was für eine spektakuläre und schöne Lösung des Hitzeproblems.

1

jan | 27.05.2009 16:59 Uhr

abgefahren

wenn die renderings hier mal nicht zuviel versprechen, dann wird das ganze der absolute oberhammer!
auch wenn ich mir die umsetzung besonders im bezug auf das tragwerk in verbindung mit dieser enormen transparenz... man darf gespannt sein!

 
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