China bekommt ein neues Kunstareal. In Yinchuan, Hauptstadt des Autonomen Gebietes Ningxia der Hui-Nationalität, am Oberlauf des Gelben Flusses, wurde vor kurzem gute 20 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums mit den Bauarbeiten für einen auffälligen Museumsneubau begonnen. Ähnlich wie das gelbe Gewässer scheint auch das Gebäude ein wenig zu fließen. Entworfen und geplant wird das neue Kunstmuseum in Yinchuan von dem jungen chinesischen Büro We Architech Anonymous (WAA). Das Museum soll das erste Gebäude des geplanten Yellow River Art Centre (YRAC) werden.
Der dreiflügelige Bau öffnet sich mit zwei Seiten zum Fluss, während sich die dritte Gebäudeseite zur Straße orientiert. Wie Sedimentgestein schichten sich die einzelnen Etagen in verschiedenen gewellten Fassadenbändern übereinander. Die Architekten haben den Ausstellungsbau formal konzipiert und parametrisch entworfen: Stromlinienförmig scheinen die Fassadenbänder in der Mitte des Baukörpers zusammenzulaufen und zu verschwinden. Sie beziehen sich damit auf die Region, die von Hochwasser und Überschwemmungen geprägt ist. Seit einigen Jahren wird das Ufer am Gelben Fluss so umgestaltet, dass dort gebaut werden kann.
Die Fassaden sollen aus Glasstahlbeton gebaut werden, um einen nahtlosen Übergang zwischen der Konstruktion und dem eigentlichen Bau zu schaffen. Neben Ausstellungshallen und Galerieräumen, die sich auf drei Etagen verteilen, wird der Neubau ein großes Atrium, eine Bibliothek sowie einen Theatersaal, ein Auditorium und Büro-, Seminar- und Unterrichtsräume beinhalten.
Bereits im Frühjahr 2014 soll der Museumsneubau für zeitgenössische Kunst fertig gestellt und eröffnet werden. Ob dort dann wirklich von zig Pfeilen zerschossene und ausgestopfte Tigerfelle oder rote Sandhügel ausgestellt werden, wird sich zeigen.
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Oli | 13.06.2012 16:21 UhrUmsetzung
Ein wunderbarer Entwurf. Bleibt zu hoffen, dass die Details und die Umsetzung das Fließen des Gebäudes auch in der Realität wiedergeben.