Coop Himmelb(l)au (Wien) bauen ihr zweites Projekt in China. Neben dem Museum of Contemporary Art & Planning (MOCAPE) in Shenzen (siehe BauNetz-Meldung vom 4. Oktober 2007 zum Wettbewerbsgewinn) wurde noch Ende letzten Jahres die Grundsteinlegung des Dalian International Conference Center in der Provinz Liaoning gefeiert. Den internationalen Wettbewerb für das Konferenz-Zentrum hatten die Österreicher im August 2008 für sich entschieden und sich gegen Konkurrenten wie Zaha Hadid Architects und gmp durchgesetzt.
Das zweite Coop-Prestigeprojekt auf chinesischem Boden ist ein Hybrid, der auf rund 100.000 Quadratmeter Nutzfläche ein Konferenzzentrum, ein Opernhaus sowie ein Ausstellungszentrum unterbringen soll. Wolf D. Prix beschreibt das Konzept des Hybriden als „Idee, unter einem muschelförmigen Dach eine kleine Stadt aus Konferenz- und Performanceräumen zu entwerfen.“
Das Theater mit 1.800 Sitzen und ein flexibler Saal für 2.500 Personen stehen im Zentrum des Gebäudekomplexes. Weitere weitaus kleinere Konferenzräume sollen „wie Perlen um diesen Kern angeordnet werden.“ Die Räume, die zwischen den Sälen entstehen, sollen für den „informellen Informationsaustausch“ genutzt werden. Neben den Raumkonzepten wurden auch Ideen zur Nachhaltigkeit berücksichtigt: Durch die Nutzung von Meerwasser zur Gebäudekühlung sollen mindestens 30 Prozent Energie gespart werden.
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ottoalexander | 02.03.2009 10:44 UhrDie Unschuld
Die COOPs haben hier leider nicht nur ihre Leichtigkeit, sondern auch ihre Unschuld verloren.
Die Glaubwürdigkeit der Aussage(n) von Kollege Prix ist dahin. Im Januar 2007 bezog er in einem Interview mit der SZ noch eindeutig Position:
"...Die Architekten sollten sich von der Politik nicht instrumentalisieren lassen. Wir bauen nicht in China oder Dubai. Lieber in Südkorea - das ist eine asiatische Demokratie und der Auftrag ist unverfänglich..."
Auch auf einem Symposium in München bezog er noch Stellung.
Aber wenn es um Aufträge geht, gilt hier wohl nun auch: was schert mich heute mein (idealistisches) Geschwätz von gestern...
Ein Berufsstand ohne Rückgrat, Ethik und Moral...