Fragen lohnt sich bekanntlich immer, und diesem – wie wir finden, durchaus vorzeigbaren Projekt – standen die Fragezeichen buchstäblich auf der Fassade geschrieben: Was steckt hinter den breiten, vortretenden Fenstergewänden dieses Hotels in Hamburg, dessen Baubeginn Anfang Dezember 2007 gefeiert wurde? Der Entwurf stammt von nps tchoban voss (Hamburg).
Das „Economy-Hotel“ der französischen Hotelgruppe B&B entsteht auf dem ehemaligen Produktionsgelände der Carl Kühne KG in Hamburg-Altona und wendet sich an Geschäfts- und Freizeitreisende. Die breiten Aluminium-Fenstergewände – die Architekten nennen sie „Passepartouts“ –, die sich vereinzelt aus den ansonsten schmal gerahmten, liegenden Fenstern hervorheben, sind Überbleibsel aus dem Entwurfsprozess des Gebäudes, Atavismen-artige Reste von ursprünglich hier vorgesehenen Erkern. Die Fassade wurde nach Studien vorhandener Putzbauten in der Nachbarschaft entwickelt; in die grauen Putzflächen sollen gläsern schimmernde Silikat-Granulate eingestreut werden.
Der sechsgeschossige Körper des Hotels wird den räumlichen Abschluss des hier entstehenden Quartiers „kühnehöfe“ zur Magistrale Stresemannstraße hin bilden.
Die vollständig verglaste Sockelzonen nimmt neben dem Hoteleingang, Lobby und weiteren halböffentlichen Bereichen verschiedene Einzelhandelsflächen auf. Das Gebäude ist als Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit einer zweigeschossigen Tiefgarage konzipiert. Die Eröffnung ist zum Jahresende 2008 geplant.