Seit ein paar Wochen wird am höchsten Holzgebäude der Niederlande gebaut: Die Apartmentanlage PATCH 22 entsteht im aufstrebenden Kreativstadtteil Amsterdam Nord. Dreißig Meter Höhe misst das von FRANTZEN et al architecten (Amsterdam) entworfene Haus.
Das als „Loft with a view“ beworbene Projekt gewährt nicht nur Aussichten über die weite holländische Landschaft und das Ij – die Meerbucht von Amsterdam, sondern lässt auch Blicke auf die Holzkonstruktion zu. Hölzerne Stützen, Balken und Wände bleiben auch in den Wohnungen sichtbar. Hohlböden gewährleisteten einen flexiblen Grundriss der Wohnungen, die mit einer Fläche von bis zu 250 Quadratmetern großzügig ausfallen. Besonderer Bestandteil des Gebäudes sind zimmergroße Loggia-Balkone mit Flächen von bis zu 32 Quadratmetern.
Mit sechs Metern ist die Erdgeschossfläche fast doppelt so hoch wie die darüberliegenden Apartments mit 3,50 Metern Deckenhöhe – sie beherbergt zwei Verkaufsflächen. An diese angeschlossen, entlang der Straße, befinden sich weitere frei teilbare Wohn- und Arbeitseinheiten mit Garten und Atelierräumen. Die Erdgeschosszone bildet durch ihre Höhe und abweichende Materialwahl eine Art visuelles Podest für die darüber jeweils abwechselnd zueinander verwinkelten Wohnetagen. Sie öffnen sich zur Wasserseite mit ihren Loggien, während die anderen Seiten mit regelmäßigen vertikalen Öffnungen versehen sind.
Bereits im Vorhinein hatten die Amsterdamer Architekten mit ihrem energieneutralen Entwurf einen Nachhaltigkeitswettbewerb für sich entschieden. Sonnenkollektoren auf dem Dach stellen die Stromversorgung sicher, ein CO2-neutrales Heizsystem in Form einer Pelletheizung soll für Wärme sorgen. Wie Hollands höchster Holzbau im Ergebnis aussehen wird, zeigt sich in einem Jahr. Die Fertigstellung ist für Januar 2016 geplant. (lr)
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Alle sprechen von einer Renaissance des Holzbaus, wir zeigen was geht. Von Tradition, Konstruktion und Wahnsinn in der Baunetzwoche#353
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