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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Baubeginn_der_Tango-Tuerme_in_Hamburg_223970.html

16.06.2008

Doch noch Musik und Sex?

Baubeginn der Tango-Türme in Hamburg


Nach dem gewonnenen Wettbewerb zeigten sich alle Beteiligten zufrieden: Nach Entwürfen des Hamburger Büros Bothe Richter Teherani (BRT) sollte ein neues Doppelhochhaus für etwa 28.000 Quadratmeter Bürofläche sowie ein achtgeschossiges Dreisterne-Hotel entlang der Hamburger Straße „Am Trichter“ realisiert werden.

Seinen Entwurf für den bereits 2003 entschiedenen Wettbewerb (siehe BauNetz-Meldung vom 22. Juli 2003) hatte Hadi Teherani damals etwas launig erläutert: „Wie Mann und Frau, die sich zum Tango bewegen. Vielleicht auch die X-Beine einer Prostituierten, die auf dem Kiez nach Freiern Ausschau hält. In diesem Entwurf ist Musik und Sex.“ So sollten die beiden erotischen Türme also das neue „Tor zur Reeperbahn“ und deren neues Wahrzeichen werden. Henning Tants von der Ortsteil-CDU fand: „Schick! Das gibt einem ein Torgefühl zum Stadtteil hin.“ Die Investoren kündigten einen Baubeginn Mitte 2004 an.

Dann aber führten Querelen, u.a. bei der Anpassung des Bebauungsplans an die Gebäudehöhe, zu einer jahrelangen Verzögerung – es schien, als sei der Entwurf einen „stillen Tod“ in der Investorenschublade gestorben. Auf dem Grundstück lag ja bereits vor dem Wettbewerb ein „Investoren-Fluch“: Seit den 1990er Jahren hatten sich hier niederländische, schwedische und deutsche Investoren versuchten. Zunächst wollte das kalifornische Architekturbüro „The Jerde Partnership International“ ein futuristisches Bauwerk mit Imax-Kino, Hotel, Restaurants, Einkaufs-Meile, Super-Disko, Aquarium und Tiefgaragen errichten. Dann plante der amerikanische Architekt David Rogers das sogenannte „Urban Entertainment Center“, anschließend wurde ein Kontorhaus nach den Plänen des Stararchitekten Helmut Jahn geplant.

Nun hat die Züblin-Development etwas überraschend die BRT-Planungen der beiden 70 und 80 Meter hohen Türme für 50 Millionen Euro vom alten Investor übernommen. Die Planungen sollen dabei unverändert bleiben, lediglich für die Nutzung der unteren  Geschosse hat der Bezirk Gesprächsbedarf angemeldet – hier wolle man „mit dem Investor eine St. Pauli-typische Nutzung“ vereinbaren. Was für eine das dann sein soll, wurde noch nicht bekannt – vielleicht ja die von Teherani beschworene Mischung aus Musik und Sex? Im Frühsommer 2011 soll das Projekt fertig gestellt werden.


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