Die 1962 abgerissene Bauakademie von Schinkel am Friedrichswerderschen Markt in Berlin wird im November 2003 für mehrere Jahre als temporäre Attrappe aus Baugerüsten aufgebaut. Dabei sollen Teile der Fassade des verlorengegangenen „Roten Kastens“ auf Planen aufgedruckt werden; andere Flächen sollen noch nicht genannte Sponsoren „mit Bezug auf die Bauakademie“ gestalten dürfen.
Dies gab das Vorstandsmitglied des Vereins „Internationale Bauakademie Berlin e.V.“, der Architekt Paul Kahlfeldt, am 25. September 2003 bekannt. Kahlfeldt vertrat auf einer Pressekonferenz den Vereinspräsidenten Josef Paul Kleihues.
Ebenfalls in diesem Jahr soll der Bauantrag für den „richtigen“ Wiederaufbau der Bauakademie eingereicht werden. „Glücklicherweise existiert Schinkels Original-Bauantrag noch, den brauchen wir nur zu kopieren“, sagte Kahlfeldt. Eine Lösung mit einem Kongresszentrum aus Stahlbeton, dem lediglich eine Schinkel-Ziegelhülle vorgeblendet werden würde, sei damit „so gut wie vom Tisch“.
Anlass für die Pressekonferenz war die Verabschiedung der Satzung des Vereins, die am 18. September 2003 erfolgt ist. Damit sei der Verein, der 14 architekturrelevante Berliner Sammlungen unter einen Hut zusammenfasst, endlich handlungsfähig.
Auf die Frage, ob die in der Vergangenheit geforderte Öffnung des Vereins auch für nicht-traditionalistische Architekturauffassungen Fortschritte gemacht habe, wurde geantwortet, dass man sich zunächst um die Handlungsfähigkeit und nicht um Personalien gekümmert habe. Auch einen designierten Nachfolger für den erkrankten Initiator und Mentor des Projekts, Josef Paul Kleihues, gebe es noch nicht.
Eine 104-seitige Broschüre „Internationale Bauakademie Berlin - Idee Programm Rekonstruktion“ ist für 9,80 Euro in der Geschäftsstelle, Oberwallstr. 1, 10117 Berlin, Tel.: 030 / 204 541 67, erhältlich.
Einen Kommentar der BauNetz-Redaktion zur Bauakademie finden Sie hier. Weitere BauNetz-Meldungen zum Thema finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff .