Konkrete Architektur und abstrakte Systeme – das sind Themen, die ein Spannungsfeld entstehen lassen. Die räumlichen Qualitäten eines Gebäudes haben doch nichts mit Datenverarbeitung zu tun? Und umgekehrt lässt sich fragen, ist ein nachhaltiger Bauprozess überhaupt noch ohne den umfassenden Einsatz von Informationstechnik zu bewältigen? Mit ihren vier Leitthemen stellt sich die BAU 2017 genau diesen Herausforderungen: Um „Bauen und Wohnen 2020“ wird es ebenso gehen wie um „Intelligente Fassaden,“ „Digitales Planen, Bauen und Betreiben“ und das „Vernetze Gebäude“.
Über die Grundausrichtung der Messe hinaus werden es aber vor allem wieder die Menschen sein, die auf zahlreichen Veranstaltungen die Themen zusammenbringen. Regine Leibinger und Mike Schlaich werden zum Beispiel über Ultraleichtbeton sprechen – ein Material, das perfekt die gelungene Verbindung von klassischen haptischen Qualitäten und neuen technischen Möglichkeiten verkörpert. Vom anderen Ende des Spektrums geht wiederum Marcel Burgstaller an das Bauen heran, wenn er über den modularen Einsatz von Stroh spricht.
Der informationstechnischen Dimension der Architektur nimmt sich Andreas Hild an, der über BIM sprechen wird. Dessen Potential ist riesig, doch erst muss sich hier eine neue Selbstverständlichkeit entwickeln, die auch im Alltag kleinerer Büros Sinn macht. Fast romantisch klingt es da, wenn Peter Haimerl mit „Verweile doch!“ antwortet, obwohl natürlich seine Architektur hinsichtlich ihrer Umsetzung ebenso avanciert ist. Dem Übergang zwischen verschieden Zuständen widmet sich außerdem Muck Petzet, der die „Energie des Vorhandenen als Basis für Neues“ untersucht.
Für die großen Ausblicke auf das Leben in unseren Städten sind Barbara Holzer und Winy Maas zuständig. Holzer diskutiert neue Nutzungskonzepte, während Maas seine Vorstellung von der „Zukunft des Wohnens“ präsentieren wird. Auch in diesem Maßstab gibt es außerdem Projekte, die alle Ebenen verbinden: Die Moos-Filter des Dresdner Start-Ups Green City Solutions sind gleichermaßen Stadtmöbel wie kleine Ökosysteme, die sich eines Tages hoffentlich auch auf das große Ganze auswirken werden.
Die BAU öffnet zwar erst am 16. Januar 2017 ihre Tore, das BauNetz-Special zur Messe zur Vorbereitung ist aber schon jetzt online. Neben Artikeln zu den Leitthemen finden sich dort Hinweise auf die Veranstaltungs-Highlights und Informationen zu ausgewählten Produkten.
BAU 2017: 16. bis 21. Januar 2017
Ort: Messe München, Messegelände, 81823 München
Zum Thema:
www.bau-special.de