Es ist fast wie in einem Manga – zwei Superhelden kämpfen um eine Stadt. Der englische Lord gegen den Kantenschädel aus Rotterdam. Am vergangenen Freitag wurden erste Pläne sowohl von OMA als auch von Foster & Partners für das „West Kowloon Cultural District“ veröffentlicht.

Die beiden europäischen Architekturbüros stehen bei dem Wettbewerb um das 1,8 Millarden-Pfund teure Projekt in Konkurrenz zu Rocco Design aus Hong Kong. Die insgesamt 40 Hektar große Bebauungsfläche liegt am Wasser gegenüber des Victoria-Hafens. Alle drei Entwürfe fokusieren auf die Schaffung von freien, grünen Flächen. Außerdem integrieren sie lokale Elemente des Kowloon-Viertels.

OMAs Vorschlag, der auch auf der Biennale in Venedig zu sehen sein wird, sieht drei städtische Dörfer und einen öffentlichen Park vor, der die bisher größte Grünanlage Hong Kongs wäre. Der Foster-Entwurf besteht ebenfalls aus einem großen Park. Hinzu kommen 17 „spektakuläre neue Kulturgebäude“, so Foster. Ergänzt werden sie durch eine 300.000 Quadratmeter große Fläche für Bildungseinrichtungen.

Die Foster-Bebauung berücksichtigt die vorhandenen Straßennetze Kowloons und verlängert diese, um eine Art natürliche Erweiterung des Stadtbestandes mit Kolonnaden und baumgesäumten Straßenzügen entstehen zu lassen. Damit greife das Projekt „die DNA der Stadt, mit ihren öffenlichen Räumen, Plätzen, Parks, dem Grün und den Alleen mit den schmalen Seitengassen, auf“, erklärt der geadelte Architekt.

Der Kampf um die chinesische Metropole wird sich noch bis Ende 2010 hinziehen. Im November soll die Entscheidung gefällt werden. Die Chancen, dass es sich bei dem Sieger um einen kahlköpfige Superhelden mit einem schwarzen Rollkragen-Kostüm handeln wird, stehen 2:1.

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