Die chinesische Metropole Hangzhou bereitet sich auf die Austragung der 19. Asienspiele vor, die Ende September stattfinden sollen. Ein Schauplatz der Sportwettkämpfe mit olympischen Charakter wird das Hangzhou Asian Games Baseball and Softball Sports Cultural Center in der 65 Kilometer südöstlich gelegenen Stadt Shaoxing sein. Der Komplex mit zwei Baseball- und zwei Softballfeldern, einem Fitness- und Trainingszentrum sowie einem Hotel wurde vom in Hangzhou ansässigen Architectural Design & Research Institute of Zhejiang University (UAD) entworfen.
Entstanden ist eine Arena der Superlative, die mit circa 136.000 Quadratmetern Fläche aktuell als größtes Baseball- und Softballzentrum mit dem höchsten Standard und den modernsten Einrichtungen in China gilt. Die Anlage entstand zu beiden Seiten einer Verkehrsachse, die die zwei Softballfelder vom Rest des Sportparks abteilt. Idealerweise soll das Projekt nicht nur bei den Asienspielen beeindrucken, sondern auch zum Motor der Entwicklung für die umliegenden Gemeinden werden. Daher legten UAD großen Wert auf eine Öffnung der Gebäude und ihre Einbindung in den umgebenden Kontext.
Ein Band öffentlicher Plattformen im ersten Obergeschoss mit darunterliegender kommerzieller Geschäftsstraße im Erdgeschoss verknüpft die verschiedenen Spielstätten miteinander und soll städtisches Leben in die Anlage bringen. Darüber spannt sich eine markante, organisch fließende Dachkonstruktion, die auch als Wetterschutz für die Zuschauertribünen fungiert. Die auf schlanken Stahlstützen aufgeständerte, weiße Membranstruktur – UAD sprechen etwas poetisch von einem „Wolkenflügeldach“ – soll für Wiedererkennungswert sorgen und zugleich ein symbolischer Verweis auf das traditionell in Shaoxing angesiedelte Textilhandwerk sein.
Die Oberseite der Membran ist mit einer mit Titandioxid beschichteten PTFE-Folie bedeckt. Durch die Strukturierung in Einzelelemente erinnert die Dachoberfläche an Wasserwellen. Das Wellenmotiv taucht auch an der äußeren Hülle der Baukörper wieder auf. Die hier verbauten, gebogenen und perforierten Aluminiumbleche verleihen der Fassade einen technischen Rhythmus und eine gewebeartige Anmutung. (da)
Fotos: Zhao Qiang
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ac.arch | 01.08.2023 08:01 UhrDa kommt etwas Wehmut auf
Wenn ich dieses Dach "fliegen" seh, erinnere ich mich an den wundervollen Entwurf für das Stadion in Chemnitz des Trio Kulka/Königs/Balmond. Schade, das dieser Entwurf in der Schublade landete und fast vergessen ist.