Die Bartlett School of Architecture der Universität London verfügt zwar über einen exzellenten Ruf, ist aber mit dem Wates House aus den Siebzigern nicht gerade mit einem inspirierenden Gebäude gesegnet. Bald wird sich jedoch bald ändern, denn schon 2016 soll das Wates House nach einem grundlegenden Umbau durch Hawkins\Brown (London) wiedereröffnet werden. Der Bezirk Camden gab kürzlich grünes Licht für das knapp 40 Millionen Euro teure Projekt, die Zukunft der Schule sieht also rosig aus.
Auf den ersten Blick wirkt das künftige Gebäude mit seiner Steinfassade allerdings ein wenig wie eine Neuinterpretation von Dudlers Berliner Grimm-Bibliothek. Da es aber bei einem Unigbäude vor allem auf die inneren Werte ankommt, lassen die Architekten auch dort keinen Stein auf dem anderen. Wo bisher die Geschosse strikt voneinander getrennt waren, werden nun die unteren beiden Stockwerke mit dem Keller zu einem fließenden Raumkontinuum zusammengefasst.
Neben einer Öffnung des Gebäudes zur Straße hin ist auch seine Erweiterung in den bisherigen Hof hinein vorgesehen. Als Ersatz für den verlorenen Außenraum wird dann das ausgebaute Dach des alten Hauses zugänglich gemacht. Von dort kann man die Skyline genießen oder auch, dank Oberlichtbändern, einen Blick auf die darunter liegende, offene Arbeitslandschaft werfen.
Der Umbau beginnt im Herbst. In den kommenden Jahren muss die Schule darum in einem Ausweichquartier in der Hampstead Road unterkommen. Das für diesen Zweck angemietete alte Lagerhaus ist allerdings ebenfalls ganz ansehnlich, so dass die Wartezeit sich erträglich gestalten sollte. Und Provisorien verfügen ja ohnehin über einen ganz eigenen Charme. (sb)
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