Der Ditzinger Hauptsitz des Werkzeugmaschinen- und Lasertechnikproduzenten Trumpf ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen und hat sich zu einem Innovations- und Industriecampus entwickelt. Architektonisch geprägt wurde dieser vom Berliner Büro Barkow Leibinger , das hier über Jahre hinweg zahlreiche Gebäude realisiert hat. Das Spektrum reicht dabei vom Entwicklungszentrum über die Werkskita und Kantine bis zum Parkhaus. Aktuell ist ein Ausbildungszentrum im Bau. Auch ein Fitness- und Betriebssportzentrum wurde mittlerweile fertigstellt.
Das Projekt mit 7.400 Quadratmetern Bruttogrundfläche entstand auf der bisher ungenutzten Dachfläche des Logistikzentrums am südwestlichen Ende des Campus. Da der Campus durch die benachbarte Autobahn, das Stadtgebiet von Ditzingen und einen weiteren Firmensitz räumlich längst an seine Grenzen stößt, wurde nun vertikal verdichtet. Die dreißig Meter über dem Boden errichtete Aufstockung wird über eine lange Außentreppe, die zugleich Teil eines Fitness-Parcours ist, sowie einen Aufzug vom Straßenniveau aus erschlossen.
Das riegelförmige Volumen in Holzbauweise ist in zwei Gebäudeabschnitte untergliedert: eine Dreifeldhalle, die von Betriebssportgruppen genutzt wird, und einen teilweise zweigeschossigen Fitness-, Yoga- und Kursbereich mit Foyer und Umkleideräumen. Die Konstruktion besteht aus einfachen Leimholzbindern aus Fichte, die in der Sporthalle eine Spannweite von bis zu 23,5 Metern erreichen. In den Fitnessräumen ist es halb so viel.
Die verbleibende Dachfläche mit Panoramablick über den Firmencampus wurde extensiv begrünt. An der Südfassade schützt eine durchgehende Prallscheibe, die im Gerätebereich um eine Isolierverglasungsebene und windgeschützten Sonnenschutz ergänzt wurde, vor dem Lärm der Autobahn. An der Nordseite wurden lichtdurchlässige Polycarbonatpaneele verbaut. Hier ermöglichen zudem große Schiebetüren zum Dachgarten eine direkte Belüftung der Sporthalle. Nachts wird das leuchtende Fitnesszentrum zur weithin sichtbaren Landmarke. (da)
Fotos: David Franck
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Christian Richter | 30.01.2023 10:44 UhrWeiterbauen im Industriegebiet
Das ist doch in mehrfacher Hinsicht eine schöne Meldung: der architektonisch aufwändig gestaltete "Campus" (Firmengelände trifft es ja schon nicht mehr) erfährt eine weitere Ergänzung, und das - trotz Industriegebiet - nicht einfach als weiteres Gebäude, sondern als Aufbau auf dem Bestand. Eine gute Architektur noch dazu, und ein Mehrwert für die Mitarbeiter des Unternehmens.
Es stört einzig die umschwurbelte Beschreibung, der Campus sei von Barkow Leibinger "architektonisch geprägt". Ja, das ist er, weil Frau Leibinger zur milliardenschweren Eigentümerfamilie des Unternehmens gehört, das von ihrer Schwester geleitet wird. Es schmälert nicht die Qualität der Architektur, wenn auch Bedingungen genannt werden, unter der sie entsteht. Im Gegenteil, es trägt zu einem besseren Verständnis bei, was wo möglich ist, und warum.