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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bankgebaeude_von_AIA_Associes_4939642.html

04.01.2017

Heliotrop in Nantes

Bankgebäude von AIA Associés


Wie repräsentiert sich das Bankenwesen in Zeiten der Krise? AIA Associés (Paris) haben im französischen Nantes einen neuen Versuch zur Klärung dieser Frage gestartet. Städtebaulich gliedern sie das Hauptquartier der französischen Bank Credit Mutuel, die Blockstruktur aufgreifend, in das im Süden Nantes liegende Gebiet zwischen Loire, Bahnhof und dem Stadtzentrum ein.

Indem sie die maximale Grundstücksbebauung entlang einer im Block liegenden Gasse teilen, erhalten sie zwei Bauvolumina: Ein horizontales, das dem Block eine klare Kante verleiht, und ein vertikales, das mit seiner Grundfläche die angrenzende Parzellierung zitiert. Hier wird durch zusätzliche Einschnitte ein Platz geschaffen, an dem der Eingangsbereich des Bürokomplexes verortet ist. Wie ein Leuchtturm soll das senkrecht organisierte Gebäude Besucher in die Bankzentrale lotsen. Und die Empfangshalle ist mit einer Galerie, einem Café und dem Zugang zum Auditorium im Nachbargebäude zu großen Teilen auch öffentlich zugänglich. Belichtet durch ein dreigeschossiges Atrium, herrscht in ihr eine großzügige, helle Atmosphäre.

Die Büroflächen in den höheren Geschossen bieten laut AIA hocheffiziente Arbeitsplätze: Die stählerne Grundstruktur, die sich teilweise fast ornamental an der Fassade ablesen lässt, sorgt im Bankeninneren für maximale Flächenausnutzung bei gleichzeitiger Offenheit. Auch hier wurden Patios eingelassen, die selbst die inneren Räume natürlich belichten. Die außenliegenden Bereiche profitieren von der Fassadengestaltung der Gebäude: Die neue Zentrale zeichnet sich durch eine doppelte Hülle aus, die die Architekten als „heliotrope Membran“ und das „Trademark“ der Credit Mutuel bezeichnen.

Sensorgesteuerte, bewegliche Lamellen, auf die im Siebdruckverfahren ein weißes, florales Muster gedruckt wurde, sind einen Meter vor der gläsernen Vorhangfassade befestigt. Die strenge, aber luftige Vertikalität der Lamellen soll die Gebäude zusammenhalten, ihr fragil wirkender Print das Geschehen in der Bank offenlegen und gleichzeitig verschleiern. Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Was ist es nur, was die heutigen Banken so anders, so ansprechend macht? Sie sind so offen, so durchsichtig, so nah am Bürger – oder so scheint es zumindest. (kms)

Fotos: Luc Boegli, Guillaume Sartre


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