Der soeben fertiggestellte Bankneubau in Saitama, einer Millionenstadt nördlich von Tokio, erinnert auf den ersten Blick eher an eine Kita als an ein Finanzinstitut – und das ist beabsichtigt.
Die Nokaaoki-Filiale der Sugamamo Shinkin Bank ist bereits die fünfte einer Reihe von Niederlassungen, die von Emmanuelle Moureaux Architecture + Design geplant wurden. Das japanische Kreditinstitut möchte mit der durch die französische Architektin mit Sitz in Tokio gestalteten Corporate-ID den Kunden eine Bankfiliale bieten, in der sie gerne bleiben und zu der sie auch immer wieder gerne zurückkehren. Offensichtlich verbinden die Bauherren freundliche Architektur mit bunten Farben und beauftragten deshalb Moureaux, die bei ihren Entwürfen für Architektur, Möbel und Produkte stets ihr eigenes Farbkonzept anwendet. „Shiriki“ heißt ihre Vokabel dafür, was auf Japanisch soviel heißen soll wie „den Raum mit Hilfe von Farben teilen“.
In Saitama ragen weiße Würfel mit je einer farblich gestalteten Stirnseite in verschiedener Tiefe aus der Fassade, sie wechseln sich ab mit quadratischen Glasfassaden und üppig bepflanzten Balkonkuben.
An einer der Hauptkreuzungen der Großstadt gelegen, soll die Rhythmisierung der Fassade dem Gebäude aus allen Blickrichtungen einen spannenden Ausdruck verleihen. In den insgesamt zwölf bepflanzten Gärten wachsen verschiedene saisonale Pflanzen von Ringelblumen, Lavendel bis hin zu kleinen Olivenbäumen. Die Blumen und Sträucher sollen nicht nur schön aussehen. Ihr Laub hat eine weitere Funktion – es soll das auf die Südfassade einstrahlende Licht filtern und so eine angenehme Raumatmosphäre im Inneren der Bank schaffen, erklärt die Architektin. Außerdem erkennt sie in ihrer rhythmischen Gestaltung aus schwebenden Farbwürfeln eine „fröhliche Melodie, die den Besuchern und Anwohnern ein Gefühl von Geborgenheit“ geben soll – genauso wie bei den vier bereits fertiggestellten Filialen, für die Moureaux unter anderem mit einem italienischen Bauherrenpreis ausgezeichnet wurde. (lr)
Fotos: Daisuke Shima
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jojo | 17.12.2014 09:40 Uhrschön
...der Konzern dahinter ist wahrscheinlich nicht sympathischer als die Deutsche Bank, aber immerhin ist es das Gebäude!