RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bank_von_Braunfels_in_Gifhorn_eroeffnet_2435945.html

24.01.2012

Giebel, Dachhaut, Gasse

Bank von Braunfels in Gifhorn eröffnet


Die Kreisstadt Gifhorn liegt in Niedersachsen nördlich von Braunschweig am Rande der Lüneburger Heide. Dort wurde letzte Woche ein Neubau für die örtliche Volksbank nach Plänen des Berliner Büros von Stephan Braunfels Architekten eröffnet. Braunfels hatte dafür einen Einladungswettbewerb im Jahr 2009 gewonnen.

Die historisch gewachsene Struktur der Gifhorner Altstadt war geprägt durch zumeist schmale, tiefe und daher giebelständige Fachwerkhäuser, zwischen denen kleine Gassen die Verbindung zwischen öffentlichem Stadtraum und privat genutztem Landschaftsraum bildeten. Der Neubau für die Volksbank nimmt die Struktur des Stadtgrundrisses mit diesen „Ackerbürgerhäusern“ wieder auf. Doch Braunfels macht klar: „Die minimalistische Architektursprache reduziert die historische Gebäudeform radikal auf seine wesentlichen Elemente Giebel, Dachhaut und Gasse.“
 
Das Gebäudeensemble gliedert sich in zwei Riegel, die im spitzen Winkel aufeinander zulaufen. Zwischen ihnen öffnet sich eine Gasse, in deren Zentrum sich eine gläserne Rotunde – der „Marktplatz“ der Volksbank – befindet. Dieser dient als Gelenk zwischen öffentlichen Stadtraum, Gebäudeinnenraum und privatem Landschaftsraum und verbindet die Geschäftsräume und Büros der beiden Gebäuderiegel miteinander.
 
Im Kontrast zu den weitgehend geschlossenen, in Sichtbeton gegossenen Giebelwänden öffnet sich die mit tonfarbenen Elementen verkleidete Gebäudehülle der dazwischen liegenden Längswände und Dachflächen zum Innenhof hin mit raumhohen Verglasungen.
 
Braunfels erläutert weiter: „Der spannungsreiche Wechsel des Gefüges verglaster Fassaden und kubischer, geschlossener Baukörper und deren kecke Durchdringung bringt eine dynamische Architektur hervor, die durch die Asymmetrie der gestaffelten Bauglieder in ihrer dramatischen Gestik noch gesteigert wird – ein Kontrapunkt zur eher monotonen Nachkriegsmoderne der Umgebung.“

Auf insgesamt 3.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ist hier eine Nutzfläche von 1.700 Quadratmetern untergebracht. Die Kosten des Neubaus beliefen sich auf 8 Mio. Euro.

Fotos: Olaf Mahlstedt, Hannover


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare:
Kommentare (2) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

24.01.2012

Amöbe und Turm

ADAC-Hauptquartier von Sauerbruch Hutton in München

24.01.2012

Design-Museum London

Umbaupläne von John Pawson und OMA

>
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
BauNetz Wissen
Neuer Klang für Shanghai
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
Stellenmarkt
Neue Perspektive?