Die barocke Residenz in Würzburg oder das Schloss Augustusburg in Brühl haben so viel Rocaille-Verzierungen, verkröpfte Gesimse und schwingende Konturen, man vergisst glatt, welche Ingenieurleistung ihr Architekt Balthasar Neumann dort vollbrachte. Aber um diese Verbindung von technischer Qualität und baukultureller Bedeutung geht es, wenn alle zwei Jahre die Deutsche BauZeitschrift und der Bund Deutscher Baumeister den Balthasar-Neumann-Preis vergeben. Seit 1994 würdigt er im Zweijahresabstand Architekturprojekte, die eine herausragende Verbindung von Ästhetik und Ingenieurswesen, vor allem mit Blick auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit, auszeichnet.
73 Wettbewerbsbeiträge aus fünf Ländern wurden eingereicht, doch letztendlich soll das Urteil der achtköpfigen Jury einstimmig ausgefallen sein: Die porphyr-rote Probsteikirche St. Trinitatis in Leipzig von Schulz und Schulz Architekten (Leipzig) wird den Preis gewinnen. Das Gremium unter Vorsitz von Lamia Messari-Becker (Universität Siegen) und mit Burkhard Fröhlich (Chefredakteur Deutsche BauZeitschrift) oder Gerhard Wittfeld (kadawittfeldarchitektur, Aachen) würdigt mit dem Ergebnis einen eigenwilligen Bau im Zentrum der Stadt, der trotz schwierigen Dreiecksgrundstücks mit klaren Formen und der markanten Vulkanstein-Fassade auftritt.
Drei weitere Projekte wurden zudem von der Jury ausgezeichnet:
Die öffentliche Preisverleihung findet am Donnerstag, den 21. April in der Union-Halle, Hanauer Landstraße 188, 60314 Frankfurt am Main, statt. Um eine verbindliche Anmeldung wird gebeten, die Teilnahme ist kostenfrei.
Zum Thema:
www.balthasar-neumann-preis.de
Objektberichte über die Propsteikirche St. Trinitatis und das Dreischeibenhochhaus im Baunetz Wissen
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