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15.02.2018

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Funktionale Behaglichkeit

Ballsporthalle von JHW IROJE in Südkorea


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Ein gelb-brauner Block liegt auf einem Grünstreifen am Ufer des Flusses Youngsangang im Norden des Stadtzentrums der südkoreanischen Stadt Gwangju. Er sieht aus wie ein riesiger Ziegelstein: 50 Meter lang, 20 Meter breit, 12 Meter hoch. Angesichts des Daches, das von sieben mit geschwärztem Stahl verkleideten Oberlichtaufbauten überragt wird, könnte man spontan auch auf ein Kraftwerk schließen – aber nein: In dem massiven Betonklotz fliegen Federbälle hin und her. Entworfen wurde der Cheomdan Badminton Court vom Büro JHW IROJE aus Seoul, dessen puristisch-klarer Umgang mit Material und Funktion bereits beim kürzlich hier vorgestellten Wohnhausprojekt für einen privaten Bauherren auffiel.

Die Ballsporthalle in Gwangju umfasst sechs nebeneinanderliegende Spielfelder. In einem kleinen, über einen Verbindungsgang zu erreichenden Anbau befinden sich Umkleiden und Duschen. Um die Raumwirkung der weiten Halle nicht durch senkrechte Strukturen zu stören, wurde komplett auf Stützen verzichtet. Stattdessen wurde die Trägerkonstruktion als Stahlbetonskelett mit vorgespannten Deckenbalken ausgeführt.

Bei der Fassadengestaltung legten die Architekten besonderen Wert auf eine möglichst natürlich wirkende Textur. Die ockerfarbene Tönung des Betons spielt auf die Farbe des Bodens im Uferbereich des nahe gelegenen Flusses an und gibt dem Bau eine erdig-warme Ausstrahlung. Eine geriffelte Oberfläche sorgt für Haptik und soll darüber hinaus auf das Geschehen im Inneren verweisen: JHW IROJE zufolge zeichnen die schmalen, horizontalen Rillen symbolische Federball-Flugbahnen nach.

Im unteren Gebäudedrittel durchbricht auf Sichthöhe ein Fensterband mit tiefen Laibungen aus schwarzem Stahl die sonst komplett geschlossenen Wände. Zudem wird das Halleninnere auch über die Oberlichter mit indirekt einfallendem Tageslicht versorgt. Die Betonstruktur gibt sich lediglich an der Decke zu erkennen, die Wände hingegen sind komplett mit längs und quer verlaufenden Holzplatten verkleidet und führen so die äußere Textur im Inneren weiter. Die Auskleidung mit Holz dient insbesondere der Schalldämmung, zugleich sorgt sie für eine warme, behagliche Atmosphäre – eine Sporthalle mit Aufenthaltsqualität. (da)

Fotos: Kim Yong Kwan


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

auch ein | 16.02.2018 08:12 Uhr

architekt

wow!

eine richtige schmuckschatulle!

1

Fred Konkret | 15.02.2018 16:56 Uhr

Beton

Tolles Projekt, ich musste mehrmals hinschauen, um zu erkennen, dass das Fassadenmaterial kein Stein ist, sondern Beton. Schön verabreitet, schöne Details!
Einziger Mini-Kritikpunkt: Die Farbe des Holzes des Hallenbelags beisst sich etwas mit der Wandverkleidung.

 
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Die Sporthalle aus Beton erinnert von außen an einen Ziegelstein.

Die Sporthalle aus Beton erinnert von außen an einen Ziegelstein.

Die ockerfarben getönte Fassade verfügt über eine geriffelte, haptische Oberfläche.

Die ockerfarben getönte Fassade verfügt über eine geriffelte, haptische Oberfläche.

Unten durchbricht ein umlaufendes Fensterband die sonst komplett geschlossenen Wände.

Unten durchbricht ein umlaufendes Fensterband die sonst komplett geschlossenen Wände.

Im Inneren dominiert das warme Gelb der Holzverkleidung.

Im Inneren dominiert das warme Gelb der Holzverkleidung.

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