Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der IBA Thüringen.
Die Bahn fährt noch, aber das Bahnhofsgebäude steht leer. Eine mittlerweile typische Situation in ländlichen Regionen. Auch die Stadt Königsee im Schwarzatal, historisch geprägt von Tourismus, Landwirtschaft und mittelständischen Unternehmen, war davon betroffen. Der leer stehende Bahnhof Rottenbach wurde als ein “Tor ins Schwarzatal” saniert und wird nun seit dem 5. Juli 2019 wieder als BahnHofladen betrieben.
Die Besonderheit des neuen Ladens: Der BahnHofladen wird flexibel zum Verkauf oder als Bürgertreffpunkt genutzt. Das Projekt zeugt von einem sehr hohen bürgerschaftlichen Engagement der Menschen vor Ort – die Mitglieder der Genossenschaft “BahnHofladen e.G.” haben aktiv an der Gestaltung und Entwicklung des Vorhabens mitgewirkt.
Zwei Jahre dauerte die denkmalgerechte Sanierung des Bahnhofsgebäudes unter Leitung des baubüros lehniger aus Gotha. Im Wintersemester 2016/17 erarbeiteten Studierende der Bauhaus-Universität Weimar und der Hochschule Technik Wissenschaft und Kultur (HTWK) Leipzig Entwürfe für die Gestaltung des BahnHofladens. Daraus ging das Architekturbüro K²L Architekten aus Leipzig hervor, das in Zusammenarbeit mit dem Architektur- und Ingenieurbüro Lindig | Herbst | Lichtenheld aus Rudolstadt aus dem Entwurf Realität machte. Und bereits 2015 hatte sich das Landschaftsarchitekturbüro atelier le balto aus Berlin mit ihrem Entwurf zur Gestaltung eines Verkehrsverknüpfungspunkts vor dem Bahnhof durchgesetzt.
Neben dem alten Bahnhofsgebäude wurde so auch der Bahnhofsvorplatz ausgebaut. Er fungiert nun wieder als Verkehrsknotenpunkt für Bus, Bahn, Auto und Fahrrad. Bei der Gestaltung fanden sich regionale Traditionen wieder: Landschaftsinseln brechen den Asphalt auf, Staketenzäune umgeben Bauerngärten. So wird Selbstverantwortung mit Nachhaltigkeit verbunden.
Text: IBA Thüringen, Fotos: Thomas Müller
Ort: Bahnhof Rottenbach, Am Bahnhof 3-1, 07422 Rottenbach
Stand Juli 2020
Zum Thema:
www.iba-thueringen.de
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