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18.12.2024

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Drei Schiffe für Zentralchina

Bahnhof in Nanchang von gmp


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In der zentralchinesischen Millionenstadt Nanchang haben gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner kürzlich den neuen Ostbahnhof fertiggestellt. Acht Bahnsteige mit 16 Gleisen weist der Bahnhof auf, über den das Büro mit Hauptsitz in Hamburg schreibt, dass er im chinesischen Hochgeschwindigkeitsnetz ein wichtiger Knotenpunkt sei. Das glaubt man gerne, wenn man sich die Lage der Stadt in der Provinz Jiangxi vor Augen ruft.

Hochgeschwindigkeit bedeutete für gmp im vorliegenden Fall jedoch nicht, eine besonders dynamische, technische oder gar futuristische Architektur zu schaffen. Vielmehr setzten die Architekt*innen auf klassische Bogenstellungen und eine dreischiffige Gliederung des Gebäudes. Fast meint man, in die gute alte Zeit der Eisenbahn des 19. Jahrhunderts zurückversetzt zu sein, auch wenn die Bögen an den Außenspitzen flott zugespitzt wurden.

Das Dachtragwerk besteht aus 14 Reihen dreifacher Bogenelemente aus Stahl. In der zentralen Halle werden so mit erhabener Geste 96 Meter stützenfrei überspannt. Über die Konstruktion schreiben gmp: „Die Bauzeit des Tragwerks konnte wesentlich verkürzt werden, indem die einzelnen Bogenbinder zunächst direkt auf dem Baugelände vorgefertigt und anschließend mithilfe einer Kranbahn in ihre Endposition verbracht wurden.“ Die entsprechenden Ingenieursleistungen erbrachten sbp schlaich bergermann partner mit Hauptsitz in Stuttgart, die nicht zum ersten Mal mit gmp in China planen und bauen.

Der Neubau ersetzt ein Bestandsgebäude und steht laut gmp im Zusammenhang mit der umfassenden Entwicklung der umliegenden Areale nach Maßgaben eines „Transport Oriented Developments“ (TOD). In der nationalen Stadtentwicklung gilt der neue Ostbahnhof als beispielhaftes TOD-Projekt, betont das Büro. Er soll unter anderem ermöglichen, dass Pendler*innen auch aus weiter entfernten Städten in den Unternehmen in Nähe des Ostbahnhofs arbeiten können.

Die Außenraumgestaltung stammt von WESLandschaftsArchitektur (Hamburg). Partnerbüros vor Ort waren die China Railway Siyuan Survey and Design Group (Wuhan) und die United Design Group (Shanghai). Das rund 100.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfassende Projekt ist – nach dem Westbahnhof in Tianjin, dem Südbahnhof in Hangzhou und dem Bahnhof Fengtai in Peking – der vierte Fernbahnhof von gmp für das chinesische Hochgeschwindigkeitsnetz. (gh)

Fotos: CreatAR


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

arcseyler | 19.12.2024 15:32 Uhr

de.

Das scheinbar überdimensionierte, überbestimmte Tragwerk entspricht so gar nicht der Tradition von Schlaich. Schon die Ausdünnung zum Scheitelpunkt hin hätte dem die entscheidende Leichtigkeit gegeben.

6

Halli | 19.12.2024 14:56 Uhr

Hallo

in einem Land, welches weder Bahnhöfe noch Flughäfen bauen kann, lässt sich gut austeilen. Hier gibt es noch nicht mal ansatzweise ein Konzept für ein funkionierendes Eisenbahn- Netz.

5

Reinhard04 | 19.12.2024 11:34 Uhr

wunder Punkt

@Peter: Mein Gefühlchaos beim Betrachtens der Bilder treffend in zwei Sätze verfasst.
@Toni Tek: wunden Punkt getroffen ? Einfach inhaltlich auf das Kommentar eingehen - manchmal hilft es.

4

Toni Tek | 18.12.2024 23:50 Uhr

@Max und peter

Nein, kein treffender Kommentar. Sondern unqualifizierte Polemik, die weder der schöpferischen, gestalterischen, noch der technischen, ingenieurhaften Leistung gerecht wird. Ich finde: ein grandioser Bahnhof, räumlich und konstruktiv auf sehr hohem Niveau geplant und umgesetzt. Das abzuerkennen empfinde ich als unfair. Und das heißt nicht, dass man deshalb grundsätzlich alles in China toll finden muss. Aber wo ein großer Bahnhof hin muss, soll ein großer Bahnhof hin! Und ein Glück, wenn er dann so aussieht

3

schlawuki | 18.12.2024 22:00 Uhr

@peter

ja, der peter.
trifft es immer auf den punkt.
gesamteurasische architektur.....

2

Max Putzke | 18.12.2024 17:18 Uhr

das trifft es

@Peter. Danke für den treffenden Kommentar.

1

peter | 18.12.2024 15:41 Uhr

warum nicht

chinesischer gigantismus trifft calatrava-verschnitt, sowjetische markthalle und deutsche bahnsteigdächer. im besten fall wird daraus gesamteurasische architektur mit lokalen eigenheiten.

 
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