Backstein, Vormauerziegel, Klinker – drei Begriffe für ein und das selbe. Die Backstein-Lobby hat nun einen neuen Preis ins Leben gerufen, der die architektonisch Verwendung dieser „aus Ton gebrannten Fassadensteine“ (Definition) küren soll. Als Namensgeber hat man sich den großen norddeutschen Backstein-Expressionisten Fritz Höger (man sage nur: Chilehaus!) ausgesucht, der sich allerdings mit seinem konservativ-bodenständigen Werk im Dritten Reich der NS-Bauideologie anzudienen versucht hatte.
Als Jury hat die auslobende Initiative „Bauen mit Backstein“ prominente Namen gewinnen können: Hans Kollhoff, Karl Heinz Petzinka (nicht unbedingt ein großer Backstein-Bauer), Rainer M. Kresing, Christina Hagemeister sowie Burkhard Fröhlich von der DBZ.
Der Auslober sucht „Fassaden, die das Gebäude in seinen Kontext ebenso integrieren wie sie es in gleicher Weise aus ihm herausheben. Gesucht werden Gebäudehüllen, deren gesamter planerischer Anspruch sowohl ökonomische wie gestalterische Aspekte in sich vereint; letzterer artikuliert sich in den Stichworten wie Einheitlichkeit vs. Detailausbildungen, Fassadengliederung, Farbigkeiten etc.
Prämiert werden Projekte in den Kategorien Einfamilienhaus/Doppelhaushälften, Geschosswohnungsbau, Büro- und Gewerbebauten, Freizeit und Sport und öffentliche Bauten. Außerdem werden zusätzlich zwei Auszeichnungen vergeben in den Bereichen Passivhaus sowie Sanierung/Nachhaltigkeit.
Die Objekte müssen alle mit Vormauerwerk aus Backstein ausgebildet sein. Dabei übernimmt die so gestaltete Fassade eine besondere architektonische Wirkung.“
Der Wettbewerb ist mit 10.000 Euro dotert; bis zum 30. Juni 2008 können können Bauten eingereicht werden, die seit dem 1. Januar 2004 „erstellt“ wurden.
Zum Thema:
Auslobungsunterlagen unter www.backstein.com