Während vor noch gar nicht allzu langer Zeit die „autogerechte Stadt“ städtebauliches Leitbild war, ist heute das „stadtgerechte Auto“ gefragt. Wenn überhaupt. Und während die Bundesregierung gerade ein milliardenschweres Paket zur Förderung der Elektromobilität schnürt, sieht man in Planerkreisen das Elektroauto maximal als Zwischenschritt zu stadtgerechter Fortbewegung.
Für die Automobilfirmen, die einen Großteil ihrer Umsätze längst im arabischen und asiatischen Raum machen, hat sich das Engagement auf dem Themenfeld der „urbanen Mobilität“ jedoch zum imagefördernden Instrument in Europa entwickelt: Neben dem Renault Traffic Award gibt es inzwischen die Smart Urban Stage und den Audi Urban Future Award. Doch auch die Münchner schlafen nicht und legen jetzt mit einem BMW Guggenheim Lab nach.
So heißt ein rund 2.000 Quadratmeter großer Pavillon, der nach Plänen des japanischen Büros Atelier BowWow derzeit in New York errichtet wird und im August eröffnet werden soll. Die temporäre Konstruktion, für die Anfang Mai 2011 an der der Nummer 33 East First Street der symbolische Spatenstich gesetzt wurde, soll insgesamt sechs Jahre lang als bauliche Hülle für einen „Think Tank“ zum Thema dienen. In dieser Zeit reist sie mit insgesamt drei Stationen einmal um den Globus: Als zweiter Standort ist im Sommer 2012 Berlin geplant, ein dritter Aufstellungsort im asiatischen Raum steht noch nicht endgültig fest. Konzeptidee der leichten Tragstruktur aus Carbonfaser war daher eine „reisende Werkzeugkiste“.
Während die untere Ebene des zweigeschossigen Baus komplett geöffnet werden kann und damit den öffentlichen Charakter des Gebäudes unterstützt, ist die obere Etage mit einer drahtartigen Struktur verkleidet, die als Filter vor den dort angesiedelten Inhalten dient. Kleinere Holzkonstruktionen für dienende Funktionen wie ein Café und Toiletten ergänzen den temporären Bau. Die Nachnutzung des Leerraums wurde bereits bedacht: Nach seinem Abbau soll an diesem Ort ein öffentlicher Park entstehen.
Das Team des „BMW Guggenheim Lab GBL“ besteht aus einer Reihe von Persönlichkeiten aus unterschiedlichen kreativen oder wissenschaftlichen Disziplinen. Mit dabei sind unter anderem der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim, Elizabeth Diller von Diller, Scofidio, Renfro sowie der Mikrobiologe Olatunbosun Obayoni. (Cordula Vielhauer)
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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pffff | 20.05.2011 14:52 Uhr
grrrr
oh ja was wir ganz sicher brauchen: stadtforschung, gesponsert von den großen auto-herstellern. da können noch so gute experten beteiligt werden, die ergebnisse sind doch sicher vorherzusehen!
wir brauchen endlich mal visionen OHNE autos. tschüss indivudalverkehr, war ne irgendwie verqualmte zeit, tschüss beknacktes elektro-auto, das länger aufladen als fahren muss und ausserm STROM FRISST. Hallo autofreie Stadt!
Wenn sich alle think-tanks nur noch an die großen industrien hängen, dann findet UNABHÄNGIGES DENKEN nicht mehr statt!!! das wäre sehr, sehr schade.
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archi | 20.05.2011 10:25 Uhr
Ein...
...Modell dieser Klasse sagt viel mehr aus als ein Rendering. If you want to know how, ask BOW WOW
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auch ein | 19.05.2011 16:04 Uhr
architekt
ein klasse modell !
endlich mal ECHTE eisenbahnmännle statt aufwändiger videotechnik .
und viel netter als diese immergleichen renderings
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pffff | 20.05.2011 14:52 Uhrgrrrr
oh ja was wir ganz sicher brauchen: stadtforschung, gesponsert von den großen auto-herstellern. da können noch so gute experten beteiligt werden, die ergebnisse sind doch sicher vorherzusehen!
wir brauchen endlich mal visionen OHNE autos. tschüss indivudalverkehr, war ne irgendwie verqualmte zeit, tschüss beknacktes elektro-auto, das länger aufladen als fahren muss und ausserm STROM FRISST. Hallo autofreie Stadt!
Wenn sich alle think-tanks nur noch an die großen industrien hängen, dann findet UNABHÄNGIGES DENKEN nicht mehr statt!!! das wäre sehr, sehr schade.