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14.02.2025

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Nationaltheater Kosovo

BIG und Alb-Architect planen in Pristina


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Es ist eine Sensation: Im Herzen Pristinas, in einem belebten Freizeit- und Kulturquartier, soll das erste Ballett- und Opernhaus des Kosovo entstehen. Da verwundert es nicht, dass der Entwurf dazu von der Bjarke Ingels Group (Kopenhagen, London) stammt – das Büro mit Hang zur großen Geste hatte bereits 2018 Pläne für das Nationaltheater im benachbarten Albanien vorgelegt. Für Pristina arbeiten BIG mit dem dort ansässigen Büro Alb-Architect zusammen.

Im Auftrag des kosovarischen Ministeriums für Kultur, Jugend und Sport (MKRS) soll das Opernhaus der jüngsten Hauptstadt Europas eine neue Identität verleihen und diese mit dem künstlerischen Wachstum des Landes verbinden. Es soll, so die Auftraggeber, das Quartier bereichern und für das kulturelle Engagement des Kosovos stehen.

Der Entwurf umfasst auf einer Bruttogrundfläche von 42.395 Quadratmetern das Opernhaus mit vier Veranstaltungsräumen und einen öffentlichen Platz. Neben einem großen Konzertsaal mit 1.200 Plätzen wird das Gebäude einen dreistöckigen Theatersaal mit 1.000 Plätzen sowie einen kleineren Aufführungssaal mit einer Kapazität von 300 Sitzplätzen beherbergen.

Eine glockenähnliche Fassade aus Solardachziegeln legt sich in einer weichen Wellenbewegung über den Baukörper. Sie erinnert an die traditionelle kosovarische Xhubleta, einen Volksrock in ausgestellter Glockenform. Das gewählte Design solle eine neue Ära der Kunst und Kultur des Kosovos symbolisieren, so Andy Young, Partner bei BIG in London.

Durch die zentrale Lage in unmittelbarer Nähe zum Fadil Vokrri-Stadion und dem Ministerium für öffentliche Sicherheit ermöglicht der Entwurf eine optimale Fußgängeranbindung. Die Erschließung erfolgt sowohl auf Straßenniveau als auch über das Podium des etwas höher gelegenen Palast für Jugend und Sport. Durch eine Erweiterung soll dieses nahtlos mit der Außentreppe des Theaters verschmelzen.

Geschwungene Wege zwischen bepflanzten Grüninseln führen über den zukünftig revitalisierten Platz. Eingänge werden durch die Wellenform der Fassade eröffnet, einzelne Räume nach außen hin sichtbar gemacht. Organische, skulpturale Holzelemente werden die Veranstaltungsräume verkleiden. Geplant ist ein Zusammenspiel aus matter Holzästhetik und glänzenden Samtpolstern.

Text: Jocelyne Zafisambondaoky


Zum Thema:

Im Jahr 2022 war Pristina Austragungsort der europäischen Wanderbiennale Manifesta 14, in deren Kontext unsere BauNetz WOCHE #603 acht sehenswerte Orte im drittärmsten Staats des Kontinents vorstellt.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

Bo ist ein kurzer Name | 20.02.2025 08:53 Uhr

hmmm

Ehrlich sagen, ich denke was Gerber hier gemacht sieht besser aus als BIG.

5

Kritiker | 17.02.2025 07:41 Uhr

Passend zum kleinen BIG

Ich finds ja gut solche Monumentalachsen zu brechen, aber muss das Plump und so hingeschluddert sein?
Warum macht man noch diesen eingefrorenen Erklärbär-2001-Youtube-Video Style in einzelbildern getarnt als Infographik? (selbst bei BIG)
Auch der vergleich des Blobbys mit dem Innen und Außen durchdetaillierten Sport- und Jugendpalast ist schon scharf. Das ist alles so irgendwie ein Haufen nichts. Ist das überhaupt noch Architektur? Es fehlt nur noch der Investoren-Wohnwürfel in Exceltabellen freundlichen Weiß mit Franzäsischen Fenstern daneben fürs Personal. Schrecklich.

4

Arcseyler | 16.02.2025 03:44 Uhr

.de

Ungleiche Wände wie hier im Foyer sprengen das Innen zum Außen, zum Ganzen. Zur Landschaftlichkeit wie auch in der Berliner Philharmonie.

3

Arcseyler | 15.02.2025 17:02 Uhr

www.

Klares Gestaltungskonzept aus dem Gegensatz von Kiste und schwingender Fläche. Beide noch im Wechsel innen hölzern warm, außen kalt. Der Raum ergibt sich dazwischen in größter Spannung und Freiheit.

2

Johan | 15.02.2025 14:12 Uhr

Nicht neu

Das sieht ein bisschen aus wie das Casals Forum in Kronberg von Staab Architekten...

1

Nena | 14.02.2025 22:59 Uhr

KiM

Es sollte jedenfalls mit den Serben besprochen werden, da Pristina eine Serbische Stadt ist. Will man etwa die Hunderte von Jahren alten Klöster und die Kultur der Serben, die die Osmanen vertrieben haben mit diesem modernen, seelenllosen Bau aus den Köpfen der neuen Generation verdrängen?

 
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