Im dänischen Dorf Hune im nördlichen Jütland wurde 2018 ein unscheinbares Supermarktgebäude in ein Museum für Papierkunst transformiert. Rund drei Kilometer landeinwärts, unweit der breiten Badestrände, fügt sich das Museum heute unauffällig in eine Umgebung aus Einfamilien- und Ferienhäusern sowie weiteren Supermärkten ein. Nun stehen eine Umgestaltung und Erweiterung nach Plänen von BIG – Bjarke Ingels Group (Kopenhagen) an, die einen adäquaten Rahmen für die Kunst schaffen sowie die Besucherzahlen verdoppeln sollen.
Papierkunst hat in Dänemark eine lange Tradition. So werden etwa seit fast einem Jahrhundert die ikonischen Faltlampen von Le Klint hergestellt. Auch der Dichter Hans Christian Andersen, dem vor drei Jahren ein neues Museum in Odense gewidmet wurde, hinterließ zahlreiche Scherenschnitte. In diesem Kontext entstand 2018 im ehemaligen Aldi das erste Papierkunstmuseum der nordischen Länder. Für die zugehörige Innenarchitektur waren damals Ambiente (Skanderborg) verantwortlich.
Zentrales Gestaltungselement ist im Entwurf von BIG eine geschwungene, hölzerne Dachkonstruktion, die sich wie ein „gefaltetes Blatt auf den Bestand legt“ und gleichzeitig neue Räumlichkeiten schafft. Die Konstruktion wird von einem Stützenraster und einer Glasfassade an den Außenwänden getragen. Zudem soll Papierkunst verschiedener Künstler*innen die Außenwände des Bestandsbaus schmücken und gleichzeitig schallabsorbierend wirken.
Mit der Erweiterung wächst die Fläche des Museums von 900 auf 2.300 Quadratmeter. Neben den erweiterten Ausstellungsräumen sind Werkstätten, Veranstaltungs- und Unterrichtsflächen sowie Büros geplant. Ein konkretes Fertigstellungsjahr wird noch nicht angegeben. Als Bauherrin tritt die Almennyttige Fond for Psaligrafisk Kunst, zu Deutsch gemeinnützige Stiftung für psaligrafische Kunst, auf. (gk)
Zum Thema:
Mehr zur Umnutzung konsumorientierter Strukturen gibt es in dem Themenpaket „Transformation (Kauf)haus“ von BauNetz CAMPUS und der Baunetzwoche#653.
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noch ein | 01.10.2024 06:57 Uhrarchitekt
@auch ein architekt
"HDM-Lidl"
vorsicht mit solchen ideen. die nächste nachricht wäre lidl gibt bekannt mit hdm einen rahmenvertrag geschlossen zu haben. es würden wahrscheinlich auch ernsthafte publikationen über das thema nomadische urbanistik erscheinen, wenn man es nur oft genug in der öffentlichkeit thematisiert.